Kategorie: Geschichten zum Nachdenken

Geschichten bereichern dein Leben. aus Geschichten kann man lernen, an ihnen wachsen und reifen. finde den wahren Kern einer Geschichte und du hast einen weiteren Schlüssel für ein gute Leben in Händen.

  • Gebt, so wird euch gegeben

    Gebt, so wird euch gegeben

    Sein erster Job

    Es war sein erster Job nach seinem Uni-Abschluss. Ein talentierter junger Mann, mit viel Hoffnung und Ehrgeiz. Er konnte sich nur noch lückenhaft an das Gespräch mit dem Geschäftsleiter erinnern. „Tut uns schrecklich leid, aber die Auftragslage…“, „können die Gehälter nicht mehr zahlen…“, „müssen wir Ihnen bedauerlicherweise kündigen.“ Aber an den letzten Satz erinnerte er sich noch ganz genau: „Sie werden ohnehin nichts Großes im Leben vollbringen.“

    Noch ein einziges Mal ging er zurück in den Betrieb, um seinen Firmenausweise abzugeben und seine persönlichen Sachen abzuholen. Dann stand er auf der Straße. Immer wieder spulte er der letzten Satz des Geschäftsführers wie eine Endlosschliefe ab: „Sie werden ohnehin nichts Großes im Leben vollbringen.“

    Er hatte Träume, wollte zuerst Karriere machen und dann eine Familie gründen. Aber die Realität holte ihn schnell – zu schnell – in die grausame Wirklichkeit zurück.

    Der junge Mann war niedergeschlagen und nervös, nachdem er seinen ersten Job verloren hatte. Trotzdem hatte er ein Leuchten in den Augen und spürte diesen Funken in sich. Hoch erhobenen Hauptes machte er sich auf den Heimweg.

    Am nächsten Tag bewarb er sich um eine andere Stelle. Der Personalleiter frage ihn: „Warum hat Sie der vorherige Arbeitgeber gekündigt?“

    Als er darauf keine klare Antwort geben konnte, wurde er auch für diese Stelle abgelehnt.

    Er war noch niedergeschlagener und nervöser als nach seiner Entlassung. Aber dieses Leuchten in den Augen. Er war immer noch da! Mit Eifer suchte er weiter und wurde erneut zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.

    Der Manager, der er gegenübersaß, machte einen gelangweilten und lustlosen Eindruck. Das ihm angebotene Gehalt lag weit unter dem Durchschnittsgehalt eines solchen Jobs. Die Fahrt zur Arbeitsstelle war lang. Der Betrieb machte einen abgewirtschafteten Eindruck und die Mitarbeiter schlichen mit gesenkten Köpfen müde durch die Büroflure.  Trotzdem nahm er die Stelle an und ging mit Begeisterung seiner Arbeit nach.

    Neuer Job, neues Glück?

    Seine Arbeit war so gut, dass er eigentlich hätte befördert werden müsste. Aber die Kollegen mobbten und die Vorgesetzten blockierten ihn.

    Er stammte aus einer bescheidenen Familie. Seine Eltern hatten nicht viel Geld. Sein beiden jüngeren Bruder waren auf die schiefe Bahn geraten. Seine schon etwas ältere Schwester wartete immer noch auf ihren Traumprinzen. So vergingen die Tage, die Wochen und Monate. Trotz seiner desolaten Situation träumte der junge Mann immer noch davon, die Welt zu erobern und sich und seinen Eltern wohlhabend zu machen.

    Eines Tages ging er einen anderen Weg zur Arbeit. Plötzlich schreckte ihn eine weibliche Stimme aus seinen trüben Gedanken. „Ich habe hier schöne Blumen für die Frau Gemahlin“, sagte das kleine Mädchen und hielt ihm einen Strauß rote Rosen vor das Gesicht.

    „Warum verkaufst du diese Rosen hier?“, fragte er das Mädchen.

    „Ich kämpfe gegen einen schlimmen Feind. Dieser Feind ist der Hunger, der meine ganz Familie im Würgegriff hat. Damit ich meine Familie ernähren kann, verkaufe ich Rosen“, antwortet das Mädchen.

    Der junge Mann sah schnell weg, als ob er jemanden gesehen hätte. Das Mädchen sollte nicht sehen, wie ihm Tränen der Rührung über die Wangen kullerten.

    Er kaufte eine Handvoll Rosen, um dem kleinen Mädchen bei ihrem Kampf gegen den unsichtbaren Feind zu helfen.

    Als es Nacht wurde, konnte er nicht einschlafen. Mit den Rosen in der Hand saß er auf seinem Bett und dachte noch lange an die Begegnung mit dem kleinen Mädchen.

    Plötzlich kam ihm eine Idee. „Was kann ich tun, um das Leben von Menschen zu verbessern, denen es noch schlechter geht als mir“, dachte er bei sich. Gleich darauf wusste er, was er zu tun hatte.

    Eine Idee wird geboren

    Alle Kolleginnen und Kollegen waren erstaunt, als er am nächsten Tag die Kündigung einreichte. Dann begann er, das kleine Mädchen zu suchen, die ihm eine Lektion im Leben erteilt hatte. Er durchstreifte die ganze Stadt auf der Suche nach ihr. Er ging durch die vornehmsten Viertel der Stadt. Keine Straße und keine Gasse ließ er aus. Dann gelangte er in die Slums, wo die Ärmsten der Armen ihr Dasein fristeten. Er spürte den Gestank von Gebrochenem und Urin in der Nase. Überall lag Unrat herum. Hin und wieder huschten Ratten vorbei und Bettler durchsuchten die Abfalleimer und Mülltonnen nach Essbarem. Und dann stand das kleine Mädchen auf einmal vor ihm. Trotz ihrer Armut hatte es das gleiche Leuchten in den Augen wie er selbst, nachdem er seinen Job verloren hatte.  

    „Wollen Sie noch mehr Rosen von mir, mein Herr?“ fragte ihn das hübsche kleine Mädchen lächelnd und sah ihm hoffungsvoll ins Gesicht.

    „Nein, aber ich habe etwas mehr für dich“, antwortete er.

    „Was ist das?“

    „Ich will mit dir zusammen gegen deinen unsichtbaren Feind kämpfen“, sagte er.

    Er rief überall zu Spendenaktionen auf. Er organisierte Benefizveranstaltungen und stellte eine Seite ins Internet, um noch mehr Spenden zu sammeln. Sein Engagement sprach sich schnell herum und er gründete eine gemeinnützige Organisation. Diese Organisation unterstützt hungernde Menschen in der ganzen Welt.

    Aus Rührung und Mitglied mit dem kleinen Mädchen verzichtete auf eine berufliche Karriere und widmete sein Leben der Bekämpfung des Hungers in der Welt. Bis heute konnte er damit das Leid von Zigtausend Menschen lindern und unzähligen weiteren das Leben retten.   

    Dadurch erwarb er sich mit immenser Befriedigung und Genugtuung einen Ruf.

    Eines Tages wurde er als Ehrengast zu einem großen Fest eingeladen. Er sollte dort eine Ansprache halten und alle kamen. Seine Freunde und Bekannten waren da und von überall her kamen die Menschen. Mit dem Auto, dem Zug, mit Schiffen und Flugzeugen.

    Neben prominenten Persönlichkeiten aus dem Showbusiness, der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik waren auch die CEO der größten Unternehmen des Landes anwesend. „Jemand klopfte ihm von hinten auf die Schulter. „Erkennen Sie mich?“ fragte der Geschäftsführer, der ihn entlassen hatte.

    „Selbstverständlich, mein Herr. Ich erinnere mich noch sehr gut an Sie. Sie haben mich mit den Worten entlassen: „Sie werden ohnehin nichts Großes im Leben vollbringen.“

    Mit Stolz und innerer Zufriedenheit ging der inzwischen nicht mehr ganz so junge Mann auf die Bühne. Er ließ einen verblüfften Manager zurück, der ihm gedankenverloren nachsah.

    Der Mann begann seine Rede mit den Worten: „Unterschätzen Sie niemals die unbegrenzte Macht eines Menschen, in dem trotz widrigster Umstände ein Feuer der Begeisterung brennt.“ 

    Vielleicht ist diese Geschichte wahr. Vielleicht ist sie auch erfunden. Wie dem auch sei: Ich möchte sie gerne mit einem Appell an meine Leserschaft verbinden. Hunger und Not sind die schlimmsten Feinde des menschlichen Lebens. Geht nicht achtlos vorbei, wenn ihr eine Bettlerin oder einen Bettler am Wegesrand seht. Ihr habt so viel mehr als dieser Mensch. Gebt ihm bitte etwas davon ab.

    Jede Hilfe zählt

    Sage niemals: „Ich allein kann die Welt nicht retten“. Das stimmt zwar. Was aber, wenn alle so denken? Einer allein kann in der Tat die Welt nicht retten. Aber wir alle zusammen. Wir können es! Höre nicht auf jene, die sagen: „Warum soll ich diesem Menschen Geld geben? Er versäuft es doch sowieso nur.“ Vielleicht ist ja der Alkohol der einzige Freund, den er noch hat. Und außerdem ist es sein Geld, das du ihm gibst. Es gehört dann ihm und er kann damit machen, was er will.

    Wenn du etwas mehr als einen Euro übrighast, dann spende großzügig an Organisationen deiner Wahl. Und höre auch hier nicht auf Menschen, die sagen: „Warum soll ich spenden? Mein Geld kommt doch gar nicht bei diesen armen Menschen an. Es versickert in dem großen Verwaltungsapparat dieser Organisation.“ Eine Ausrede, um nicht spenden zu müssen. Warum? Weil eine Hilfsorganisation auch geleitet, verwaltet und organisiert werden muss. Sonst ist sie nicht handlungsfähig. Entweder du hilfst mit deinem Euro direkt den Bedürftigen oder trägst dazu bei, dass diese Organisation ihre Arbeit überhaupt tun kann. Du hilfst damit also so oder so denjenigen, denen du helfen willst. Direkt oder indirekt.

    Jeder Mensch hat unbegrenztes Wachstumspotential im Leben. Mach die Welt ein bisschen besser, als sie es war, als du in sie hineingeboren wurdest.

  • Perspektivwechsel

    Perspektivwechsel

    Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Der Durchschnittsmensch fährt immer den gleichen Weg zur Arbeit und wieder nach Hause, badet immer am Samstagnachmittag, hegt und pflegt seine liebgewordenen Gewohnheiten, tut immer dasselbe und denkt immer dasselbe. Warum auch etwas anders machen, wenn es doch immer schon so funktioniert hat. In unserer vertrauten Umgebung, unseren eingespielten Gewohnheiten fühlen wir uns sicher.

    Warum also solltest du etwas anders machen? Warum umdenken? Schließlich hast du etwas zu verlieren. Altbewährte Verhaltensmuster. Die Sicherheit, dich in bekanntem Terrain zu bewegen. Vielleicht sogar treue Weggefährten. Auf der anderen Seite hast du aber auch sehr viel zu gewinnen, wenn du aus deiner gewohnten Routine ausbrichst. Du erfährst neue Dinge. Du kannst neue Ideen entwickeln (die dir vielleicht sogar zum absoluten Karrierekick verhelfen). Deine Welt wird weiter, bunter. Und vielleicht lernst du auch neue, interessante Menschen kennen. Und findest dadurch dein berufliches oder privates Glück.

    Und wie gelingt dieser Perspektivwechsel? Indem du dein eigenes Tun betrachtest, als wärest du dein eigener Zuschauer. Dazu musst du Abstand gewinnen. Auf Distanz gehen. Wenn du ein Ölgemälde mit nur wenigen Zentimetern aus nächster Nähe betrachtest, siehst du nur verschwommenen Farbensalat. Erst aus der Distanz erkennst du das Gemälde wirklich. Du musst deshalb nicht verreisen oder Urlaub nehmen. Hin und wieder eine kurze Auszeit von ein paar Minuten genügt völlig.

    Es gibt verschiedene Methoden, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Ich selbst wende sehr gerne die Raikov-Methode an. Sie wurde vom russischen Psychologen Vladimir Raikov entwickelt, der sie sehr erfolgreich bei seinen Patienten anwendete. Mal angenommen, du hast eine knifflige Aufgabe zu lösen. Suche dir einen geistigen Mentor und frage ihn, wie er die Aufgabe angehen würde. Dieser geistige Mentor kann eine Frau sein oder ein Mann. Es kann sich um eine lebende oder bereits verstorbene Person handeln. Es kann eine prominente Persönlichkeit sein oder jemand aus deinem privaten Umfeld. Vater oder Mutter eignen sich dafür genauso wie dein Lehrer, dein Chef oder der Pfarrer deiner Gemeinde. Je nach Aufgabengebiet und Aufgabenstellung kannst du deine geistigen Mentoren auch wechseln.

    [bctt tweet=“Wer die Perspektive ändert, sieht die Dinge in einem ganz anderen Licht (Engelbert Schinkel)„]

    Du fragst dich, wie du eine größere Geldsumme am besten investieren sollst. Dann überlege, was zum Beispiel Warren Buffet oder Andre Kostolany getan hätte. Du hast ein Erziehungsproblem, weil dein Sprössling nicht so spurt, wie du es gerne hättest. Versetze dich gedanklich in deinen Vater oder deine Mutter. Was würden sie an deiner Stelle tun? Was würde dir dein Pfarrer, Anselm Grün oder der Papst raten? Natürlich musst du deine geistige Mentorin oder deinen geistigen Mentor nicht persönlich fragen. Bei Vater und Mutter ist das noch verhältnismäßig einfach. Beim Papst wird es schon schwieriger. Es genügt völlig, ein Zwiegespräch in Gedanken zu führen. Probiere es einfach mal aus.

    Und hier noch ein schönes Beispiel und passend zum Advent, wie so ein Perspektivwechsel in der Praxis aussehen könnte:

    Lies einmal diesen Text:

    Advent heißt Warten
    Nein, die Wahrheit ist Dass der Advent nur laut und schrill ist
    Nein, die Wahrheit ist
    Dass der Advent nur laut und schrill ist
    Ich glaube nicht
    Dass ich in diesen Wochen zur Ruhe kommen kann
    Dass ich den Weg nach innen finde
    Dass ich mich ausrichten kann auf das, was kommt
    Es ist doch so
    Dass die Zeit rast
    Ich weigere mich zu glauben
    Dass etwas Größeres in meine Welt hineinscheint
    Dass ich mit anderen Augen sehen kann
    Es ist doch ganz klar
    Dass Gott fehlt
    Ich kann unmöglich glauben
    Nichts wird sich verändern
    Es wäre gelogen, würde ich sagen:
    Gott kommt auf die Erde!

    Und nun lies den Text von unten nach oben!

  • Der Traum

    Der Traum

    Der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen. Er sucht Kontakte zu anderen (Ausnahmen bestätigen die Regel), sucht Gleichgesinnte, sucht Geborgenheit, Zuneigung und Liebe. Es gibt viele Wege zu den Herzen der Menschen. Aufmerksam zu sein und helfen, wo deine Hilfe gebraucht wird. Auch jene zu lieben, die deine Liebe eigentlich gar nicht verdienen. Hinsehen, wo andere wegsehen. Sich ehrenamtlich für andere einsetzen. Ein paar aufmunternde Worte, wo Tränen fließen. Und hin und wieder kleine Geschenke. Keine Notebooks, Reisen, Luxusuhren und dergleichen. Nein, eine Kleinigkeit nur, um dem Anderen zu zeigen: “Ich denke an dich”. “Ich mag dich” oder “ich hab dich lieb”. Manchmal reicht vielleicht sogar schon ein kleiner Stein, mit Liebe geschenkt. Davon erzählen folgende Verse. Es handelt sich dabei um den Text eines Liedes, den der deutsche Sänger und Moderator Gunther Emmerlich einmal aufgenommen hat.

    Der Traum

    Es war an einem stillen Abend, irgendwann – genau weiß ich das gar nicht mehr.
    Ich hatte über vieles nachzudenken und ging deshalb zu meinem Lieblingsplatz, ein moosbewachsener Fels am See.

    Hier kam ich mit mir oft ins Reine und fühlte – losgelöst von Raum und Zeit,
    so auch an diesem stillen Abend – den Atem der Unendlichkeit.

    Von dem Gefühl ganz eingenommen – seltsam, es muss ein Traum gewesen sein –
    fand plötzlich ich an fernem Stand mich wieder und sah ein Kind, in seiner Hand ein bunter Stein.

    „ Komm mit mir „, sprach das Kind, „ komm schnell, ich schenke dir ein Schloss im Meer“.
    Und lächelnd stand ich auf, lief wie von Geisterhand gezogen zum Wasser hin – dem Kind hinterher.

    Die Wellen schlugen an den Strand und dann – ich wollte meinem Blick kaum trauen – war statt des bunten Steins, den ich vorher sah, ein goldener Schlüssel in des Kindes Hand.

    Den gab es mir und sprach: „ Das kann der Schlüssel für das Glück in deinem Leben sein.“ Da plötzlich teilten sich die Wellen und ich stand vor einem Schloss und trat mit Hilfe dieses goldenen Schlüssels ein.

    Hier sah ich Gold und Silber – aufgetürmt wie kurz zuvor die Wellenberge an dem Strand. Und um mit beiden Händen schnell die Taschen mir jetzt einzufüllen, hängt ich den Schlüssel an einen Haken in der Wand.

    „ Nimm von allem nur soviel du willst,“ rief eine Stimme, „ sieh dort hinten – Schmuck und Edelsteine strahlend in hellem Licht .“

    Und wie besessen lief ich hin, nahm, was ich tragen konnte – doch mahnte mich die Stimme jetzt: „Vergiss aber das Beste nicht !“

    Ich hab noch nicht genug genommen – so dacht ich mir – will mir die Stimme sagen. Und füllte meine Taschen weiter voll – doch irgendwann konnte ich der Schätze Last am Ende kaum noch tragen.

    Ein Angstgefühl beschlich mein Herz – mir ward bewusst – durchs Meer bin ich gegangen. Ganz schnell muss ich zurück zum Strand – sonst bin ich hier gefangen.
    Den Schatz nach Haus zu bringen, war mein Ziel.

    Von Fern sah ich des Tages Licht. Trotz meiner Last lief ich schnell los – doch ! – wieder drang es an mein Ohr: „ Vergiss aber das Beste nicht !“ Ich hab die Taschen reichlich voll ! Was soll’s, nichts kann mich hier noch halten.

    Mit Glück erreichte ich das Land, blickte mich um – doch – wo gerad das Schloss noch stand, sah ich des Meeres Urgewalt. Und meine Taschen waren leer- der Schatz verloren – den grad ich noch besessen.

    Doch ein Zurück, das gab’s nicht mehr, weil ich die Stimme nicht begriff: Den Schlüssel zu dem Schloss im Meer, den hatte ich vergessen. Ich öffnete die Augen – Stille um mich her – erleichtert schaute ich mich um.

    Ich stand an meinem Lieblingsplatz am moosbewachsenen Fels am See.
    Ein kleines Kind trat zu mir ran – in seiner Hand ein Stein. „ He, du – den schenk ich dir, du brauchst nicht traurig zu sein :“

    Jetzt hatte ich verstanden – meinen Traum – da ich am Meer gewesen.
    Den Schlüssel zu der Menschen Herz – und sei es auch nur ein kleiner Stein, den du verschenkst, den darfst du nie vergessen !

    Bildquelle: Hartig HKD (gefunden auf www.flickr.com)