Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Der Durchschnittsmensch fährt immer den gleichen Weg zur Arbeit und wieder nach Hause, badet immer am Samstagnachmittag, hegt und pflegt seine liebgewordenen Gewohnheiten, tut immer dasselbe und denkt immer dasselbe. Warum auch etwas anders machen, wenn es doch immer schon so funktioniert hat. In unserer vertrauten Umgebung, unseren eingespielten Gewohnheiten fühlen wir uns sicher.

Warum also solltest du etwas anders machen? Warum umdenken? Schließlich hast du etwas zu verlieren. Altbewährte Verhaltensmuster. Die Sicherheit, dich in bekanntem Terrain zu bewegen. Vielleicht sogar treue Weggefährten. Auf der anderen Seite hast du aber auch sehr viel zu gewinnen, wenn du aus deiner gewohnten Routine ausbrichst. Du erfährst neue Dinge. Du kannst neue Ideen entwickeln (die dir vielleicht sogar zum absoluten Karrierekick verhelfen). Deine Welt wird weiter, bunter. Und vielleicht lernst du auch neue, interessante Menschen kennen. Und findest dadurch dein berufliches oder privates Glück.

Und wie gelingt dieser Perspektivwechsel? Indem du dein eigenes Tun betrachtest, als wärest du dein eigener Zuschauer. Dazu musst du Abstand gewinnen. Auf Distanz gehen. Wenn du ein Ölgemälde mit nur wenigen Zentimetern aus nächster Nähe betrachtest, siehst du nur verschwommenen Farbensalat. Erst aus der Distanz erkennst du das Gemälde wirklich. Du musst deshalb nicht verreisen oder Urlaub nehmen. Hin und wieder eine kurze Auszeit von ein paar Minuten genügt völlig.

Es gibt verschiedene Methoden, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Ich selbst wende sehr gerne die Raikov-Methode an. Sie wurde vom russischen Psychologen Vladimir Raikov entwickelt, der sie sehr erfolgreich bei seinen Patienten anwendete. Mal angenommen, du hast eine knifflige Aufgabe zu lösen. Suche dir einen geistigen Mentor und frage ihn, wie er die Aufgabe angehen würde. Dieser geistige Mentor kann eine Frau sein oder ein Mann. Es kann sich um eine lebende oder bereits verstorbene Person handeln. Es kann eine prominente Persönlichkeit sein oder jemand aus deinem privaten Umfeld. Vater oder Mutter eignen sich dafür genauso wie dein Lehrer, dein Chef oder der Pfarrer deiner Gemeinde. Je nach Aufgabengebiet und Aufgabenstellung kannst du deine geistigen Mentoren auch wechseln.

Wer die Perspektive ändert, sieht die Dinge in einem ganz anderen Licht (Engelbert Schinkel) Klick um zu Tweeten

Du fragst dich, wie du eine größere Geldsumme am besten investieren sollst. Dann überlege, was zum Beispiel Warren Buffet oder Andre Kostolany getan hätte. Du hast ein Erziehungsproblem, weil dein Sprössling nicht so spurt, wie du es gerne hättest. Versetze dich gedanklich in deinen Vater oder deine Mutter. Was würden sie an deiner Stelle tun? Was würde dir dein Pfarrer, Anselm Grün oder der Papst raten? Natürlich musst du deine geistige Mentorin oder deinen geistigen Mentor nicht persönlich fragen. Bei Vater und Mutter ist das noch verhältnismäßig einfach. Beim Papst wird es schon schwieriger. Es genügt völlig, ein Zwiegespräch in Gedanken zu führen. Probiere es einfach mal aus.

Und hier noch ein schönes Beispiel und passend zum Advent, wie so ein Perspektivwechsel in der Praxis aussehen könnte:

Lies einmal diesen Text:

Advent heißt Warten
Nein, die Wahrheit ist Dass der Advent nur laut und schrill ist
Nein, die Wahrheit ist
Dass der Advent nur laut und schrill ist
Ich glaube nicht
Dass ich in diesen Wochen zur Ruhe kommen kann
Dass ich den Weg nach innen finde
Dass ich mich ausrichten kann auf das, was kommt
Es ist doch so
Dass die Zeit rast
Ich weigere mich zu glauben
Dass etwas Größeres in meine Welt hineinscheint
Dass ich mit anderen Augen sehen kann
Es ist doch ganz klar
Dass Gott fehlt
Ich kann unmöglich glauben
Nichts wird sich verändern
Es wäre gelogen, würde ich sagen:
Gott kommt auf die Erde!

Und nun lies den Text von unten nach oben!

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