Kategorie: Alle Beiträge

Hier findest du alle Beiträge, die ich auf diesem Blog veröffentlicht habe. Geordnet nach Kategorien, damit du dich leicht zurechtfindet.

  • Neue Masche – der Touristen-Trick

    Neue Masche – der Touristen-Trick

    Der Enkeltrick

    Anscheinend funktioniert er immer noch: Der Enkeltrick. Betrüger rufen – zumeist ältere – Herrschaften an und geben sich als Enkelin oder Enkel aus. Sie behaupten, sich in einer finanziellen Notlage zu befinden, einen Unfall gehabt zu haben, Geld für eine günstige Wohnung oder ein Fahrzeug zum Schnäppchenpreis zu benötigen und dergleichen. Das ahnungslose Opfer wird dann gebeten, das Geld oder Wertgegenstände wie zum Beispiel Schmuck einem Kumpel der Enkelin/des Enkels zu übergeben, der vorbei kommt, um das Geld oder die Wertsachen abzuholen. Manchmal wird von dem Opfer auch verlangt, das Geld auf ein Bankkonto zu überweisen, das in der Regel im Ausland geführt wird. Das Geld verschwindet dann auf Nimmerwiedersehen.

    Wie verhält man sich richtig in einer solchen Situation? Gar nicht so einfach. Man erlebt einen Adrenalinschock, ist aufgewühlt, nicht mehr fähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Am besten einmal kurz durchatmen, dann dem Betrüger Fangfragen stellen. „Wenn du meine Enkelin/mein Enkel bist, weißt du sicher den Namen deines Opas/deiner Oma/deiner Mutter.“ Kann der Betrüger nicht die richtige Antwort geben, legst du einfach auf. Solltest du bereits in die Falle getappt sein, wäre falsche Scham fehl am Platze. Wende dich an eine Person deines Vertrauens oder – noch besser – rufe gleich bei der Polizei an. In der Regel ist dein Geld zwar schon in dunklen Kanälen verschwunden, aber vielleicht können die Verbrecher dann aufgespürt werden und du hilfst sowohl der Polizei, die Betrügerinnen oder Betrüger vielleicht sogar zu fassen und du hilfst anderen Menschen, dass sie nicht ebenfalls in die Falle tappen und zu Opfern werden.

    Schockanrufe

    Immer wieder gerne wird auch versucht, die Menschen durch Schockanrufe in Panik zu versetzen und dadurch an deren Geld zu kommen. Mal behauptet der Anrufer oder die Anruferin, einem Familienmitglied ist etwas Schreckliches passiert. Eine teure Operation wäre erforderlich, um es zu retten. Aber die kostet viel Geld. Ein anderes Mal ist es ein falscher Polizist, der behauptet, ein Familienangehöriger hätte etwas Schlimmes angestellt und säße jetzt im Gefängnis. gegen Zahlung einer Kaution könne man ihn aber freilassen. Besonders fies: Dieser Kriminellen nutzen ein besonderes Verfahren, mit dem auf dem Telefon oder Handydisplay des Opfers die 110 oder die Nummer der örtlichen Polizeistation angezeigt wird.

    Mir persönlich ist es schon mal passiert, dass meine Frau während meiner Abwesenheit einen Anruf eines vermeintlichen Polizisten erhielt. Er nannte seinen Namen und teilte meiner Frau mit, ich hätte angeblich ein junges Mädchen überfahren und dabei tödlich verletzt. Ich wäre an den Haftrichter überstellt worden und säße derzeit in Untersuchungshaft, könne aber gegen Zahlung einer Kaution auf freien Fuß gesetzt werden. Meine Frau rief mich an und erzählte mir entsetzt von dem Anruf und ob das war wäre, was da behauptet wurde. Ich verneinte und fügte hinzu, dass ich gar nicht mit dem Auto, sondern zu Fuß unterwegs sei. Glückerweise nahm diese Geschichte einen glücklichen Ausgang. Ich rief bei der echten Polizei an und fragte nach, ob es denn dort einen Polizisten mit dem Namen gäbe, den der falsche Polizist meiner Frau gegenüber erwähnte. Dem war natürlich nicht so.

    Und wieder die Preisfrage: Wie verhält man sich richtig nach einem Schockanruf? Jetzt kann ich es mir einfach machen. Siehe Abschnitt „der Enkeltrick“. Natürlich genau so wie oben beschrieben. tief durchatmen, auflegen, die „echte“ Polizei anrufen. Ganz Mutige – ob Enkeltrick oder Schockanruf – gehen zum Schein auf die Forderung ein und fragen nach, wo das Geld übergeben werden soll. Dann informieren sie die Polizei, damit sie zur Stelle ist, wenn jemand die „Kaution“ abholen will und den Betrüger auf frischer Tat ertappen und festnehmen kann. Aber dazu gehört eine gehörige Portion Mut und ist nicht jedermanns Sache.

    Neueste Masche – der Touristentrick

    Inzwischen ist aber der Enkeltrick schon ziemlich ausgelutscht und die Schockanrufe sind auch nicht mehr der neueste Schrei. Deshalb haben sich die Betrüger eine neue Masche überlegt. Und die geht so: Die Betrüger geben sich als Touristen aus und sprechen ahnungslose Menschen auf belebten Plätzen an und behaupten, aus fadenscheinigen Gründen kein Bargeld abheben zu können. Manchmal wurden sie auch angeblich überfallen oder ausgeraubt, ihr Rucksack wurde gestohlen oder das Auto abgeschleppt. Sie bitten dann ihr Opfer, für sie Geld abzuheben und bieten ihm dann an, das abgehobene Geld sofort per App auf das Konto des Opfers zurückzuüberweisen. Sie gehen mit ihrem Opfer zusammen zum nächsten Geldautomaten und warten, bis das Opfer den gewünschten Betrag abgehoben hat. Dann zücken sie ihr Handy und geben vor den Augen des Opfers vor, über eine Banking-App das Geld auf das Konto des Opfers zurückzuüberweisen. Sie lassen sich dabei sogar über die Schulter schauen. Das Geld kommt aber nie auf dem Konto des Opfers an. Entweder handelt es sich um eine gefakte Seite, der der echten Banking-App täuschend ähnlich sieht. Oder sie brechen den Vorgang unmittelbar vor der Überweisung ab. Dabei gehen sie so geschickt vor, dass das Opfer den Abbruch gar nicht bemerkt. In der Regel kommen diese meist dieser Betrügerinnen und Betrüger aus Großbritannien oder Irland und sprechen deshalb meistens englisch.

    Also Augen auf und sei auf der Hut, wenn dich Fremde um Bargeld bitten. Solch kriminelle Subjekte nutzen die Hilfsbereitschaft der Menschen schamlos aus. Nicht alle Menschen sind schlecht, aber in einem solchen Falle ist gesundes Misstrauen mehr als angebracht. Hinterfrage die angebliche Notsituation der Betrüger kritisch und rufe die nächste Polizeidienststelle oder die 110 an, wenn du in einen solchen Vorfall verwickelt werden solltest.

  • WhatsApp am PC – so geht`s

    WhatsApp am PC – so geht`s

    Bist du WhatsApp-Nutzer? Dann hattest du vielleicht auch schon mal folgendes Problem. Du hast per WhatsApp schöne Fotos bekommen und möchtest diese Fotos von deinem Smartphone auf den PC übertragen, um sie dort anzusehen oder zu archivieren. Aber das USB-Kabel deines Smartphones ist nicht mit dem USB-Schnittstellen deines PC kompatibel. Oder du hast keine freie Schnittstelle mehr am PC. Am besten wäre es, man könnte überhaupt auf diese blöden Kabel verzichten. Und überhaupt: Am liebsten würdest du WhatsApp-Nachrichten am PC schreiben. Mit der Tastatur deines Computers schreibt es sich einfach besser und schneller und der große Monitor ist auch angenehmer fürs Auge als das kleine Display deines Smartphones.

    WhatsApp Web – keine Installation erforderlich

    Oh Wunder der Technik: Das geht tatsächlich! Und ohne Kabel! Wie das geht, zeige ich dir jetzt.

    1. Öffne deinen Browser (zum Beispiel Internet-Explorer, Microsoft Edge, Google Chrome, Firefox etc.) und gib in die Adresszeile den Befehl https://web.whatsapp.com ein oder klicke hier.

    2. Auf deinem Monitor wird dann folgendes Bild angezeigt:

    3. Folge den Anweisungen wie in dem Bild beschrieben. Hier die Schritte nochmals ganz ausführlich:

    4. Öffne Whatsapp auf deinem Smartphone.

    5. Du findest dann in der rechten oberen Ecke drei Punkte. Klicke auf das Symbol mit den drei Punkten.

    6. Es öffnet sich ein kleines Menü. Klicke in diesem Menü auf Verknüpfte Geräte.

    7. Daraufhin öffnet sich ein Fenster mit der Bezeichnung „Verknüpfte Geräte“:

    8. Klicke dort auf Gerät hinzufügen.

    9. Ein neues Fenster mit der Bezeichnung „QR-Code scannen“ wird geöffnet

    10. Halte nun dein Smartphone an den Monitor deines PC und scanne den dort angzeigten QR-Code.

    11. Sobald du das getan hast, erscheint auf deinem Bildschirm ein genaues Abbild deines Whatsapp-Accounts.

    Jetzt kannst du Bilder, die du per Whatsapp bekommen hast, auf deinem PC speichern, empfangene Whatsapp-Nachrichten lesen oder selbst Posts mit Whatsapp am PC schreiben und verschicken.

    Immer wenn du jetzt in deinem Browser den Befehl https://web.whatsapp.com in der Adresszeile eingibst oder hier klickst, öffnet sich der Whatsapp-Bildschirm deines Smartphones auf dem PC-Monitor.

    Wenn du das Whatsapp deines Smartphones wieder vom PC entkoppeln willst, klicke auf deinem Computer-Monitor auf die drei Punkte im oberen rechten Eck des Chats und klicke auf Abmelden:

    Wenn du viel Zeit am PC verbringst, brauchst du dein Smartphone prakisch nicht mehr, um Nachrichten per Whatsapp empfangen oder senden zu können. Whatsapp Web – so heißt dieses Konstrukt – macht`s möglich. Du kannst all deine Chats und Whatsapp-Gruppen auch am PC oder einem anderen Endgerät (zum Beispiel einem Tablet) nutzen. Du kannst auch deinen Status oder dein Profilbild mit deinem Browser ändern.

    Ganz ohne Smartphone geht es aber doch nicht. Die aktuelle Version von Whatsapp muss auf jeden Fall auf deinem Telefon installiert sein. Um Whatsapp Web einrichten zu können, muss dein Smartphone mit dem Internet verbunden sein. Danach funktioniert Whatsapp Web auch, wenn dein Smartphone offline oder ausgeschaltet ist. Eine aktive Internetverbindung benötigst du dann nur noch an dem Gerät (PC, Tablet etc.), mit dem du Whatsapp nutzen möchtest.

    WhatsApp für Windows – noch mehr Komfort

    Wenn du Whatsapp Web nutzt, musst du nichts herunterladen oder installieren, da es sich um eine rein browserbasierte Anwendung handelt. Willst du es noch komfortabler haben, kannst du auch eine Whatsapp-Desktop-Version kostenlos herunterladen. Das Downloaden dieser App mit der Bezeichnung „Whatsapp für Windows“ wird dir jedes Mal angeboten, wenn du das browserbasierte Whatsapp Web aufrufst. Whatsapp für Windows kannst du auch als Icon auf die Benutzeroberfläche deines PC oder als Icon in der Taskleiste ablegen. Dann musst du nicht jedes Mal Whatsapp Web mit deinem Browser öffnen. Ein Mausklick auf das Symbol auf deinem Desktop oder in der Taskleiste genügt und du kannst wieder chatten. Außerdem bietet Whatsapp für Windows eine Echtzeit-Benachrichtigungsfunktion. Das heißt, du erhältst jedes Mal einen Hinweis auf deinem PC, wenn eine neue Whatsapp-Nachricht eingeht – auch dann, wenn du gerade mal nicht bei Whatsapp angemeldet bist.

    Eine tolle Sache, wie ich finde. Ich jedenfalls nutze schon lange Whatsapp Web und habe mir inzwischen auch Whatsapp für Windows heruntergeladen. So verpasse ich keine Whatsapp-Nachricht mehr, wenn ich gerade am PC sitze und mein Smartphone zum Beispiel ausgeschaltet ist oder in einem anderen Zimmer liegt.

    Probiere es einfach mal aus.

  • Ausbeutung? Ohne mich!

    Ausbeutung? Ohne mich!

    Die meisten von uns Menschen werden ihr Leben lang ausgebeutet und zur Unselbständigkeit erzogen. Sie werden um ihr Leben betrogen. Zumindest ein Stück weit. Das beginnt bereits in den frühen Kindheitstagen. Ständig wird uns eingetrichtert, dies könnten wir noch nicht und für jenes wären wir noch zu klein. In der Schule müssen wir dann lernen, wann Napoleon geboren wurde, wann der erste Weltkrieg begann, wer der erste Präsident der Vereinigten Staaten war und wie lang der Amazonas ist. Wir müssen unsere Schulzeit mit Dingen vergeuden, die wir im späteren Leben so dringend brauchen wie ein Loch im Kopf. Die wirklich wichtigen Dinge im Leben werden uns in der Schule nicht gelehrt. Finanzielle Bildung zum Beispiel.

    Ausbeutung ist moderne Sklaverei

    Warum ist das so? Damit wir unselbständig und ausbeutbar bleiben. Das selbständige Denken wird uns aberzogen. Oder gar nicht erst beigebracht. Wir werden zu ängstlichen abhängigen Geschöpfen erzogen. Wir werden zu Sklaven der Wirtschaft und in einem unbefriedigenden 9-to-5-Job als Lohnsklaven ausgebeutet. Dazu werden wir immer wieder mit negativen Glaubenssätzen gefüttert. So lange, bis sie uns in Fleisch und Blut übergegangen sind. Das gilt vor allem für das liebe Geld. Ein paar Beispiele gefällig? Bitte sehr. „Geld verdirb den Charakter.“ „Viel Geld haben zu wollen ist gierig und egoistisch“. „Über Geld spricht man nicht“. „Geld allein macht nicht glücklich“. „Lieber arm und gesund als reich und krank“. Warum verinnerlicht man eigentlich nicht den Glaubenssatz „Lieber reich und gesund als arm und krank“? Wer sagt denn, dass nur arme Menschen gesund oder reiche Menschen zwangsläufig krank sein müssen?

    Glaubenssätze und das liebe Geld

    Diese und noch viel mehr solcher Glaubenssätze über Geld und Reichtum hört und liest man immer wieder. Und irgendwann verinnerlicht man sie. Man lehnt Geld ab. Man empfindet es als schmutzig. Wie würde Geld wohl darauf reagieren, wenn es denken könnte? „Na, also zu dem gehe ich nicht. Da fühle ich mich nicht wohl. Wenn mich dieser Mensch als eklig oder schmutzig empfindet, gehe ich zu jemand anderem, der mich wertschätzt und mich nicht verstößt.“ Natürlich sollte man Geld nicht über Gott stellen und allem anderen unterordnen. Aber man sollte es eben auch nicht ablehnen und verteufeln.

    Unser lieber Staat nimmt uns ja fast alles ab. Wir müssen uns um nichts kümmern. Das dichte soziale Netz fängt uns schon auf (wenn auch einige durch das Raster fallen). Und später beziehen wir unsere wohlverdiente Rente. Vielleicht muss ja in naher Zukunft niemand mehr arbeiten, der nicht arbeiten will (Stichwort Grundeinkommen). Wir müssen uns eigentlich gar nicht darum kümmern, ob genug Geld zum Überleben vorhanden ist. Wenn wir es uns nicht selbst verdienen, bekommen wir es vom Staat in Form von Arbeitslosengeld oder Grundeinkommen. Solange wir nicht aufmucken und die Füße stillhalten, kann uns nicht viel passieren. Väterchen Staat wird´s schon richten.

    Wenn du der Meinung bist, dass du mehr Geld verdient hast, wird es auch zu dir kommen. Das Gesetz der Anziehung wird dafür sorgen. Es handelt sich um ein universales Gesetz, das für alle Menschen und alle Gebiete des menschlichen Lebens gültig ist. Ob es sich um die Suche nach einem (neuen) Partner, die Jobsuche oder eben um Geld handelt. Du bekommst, was du selber für möglich hältst und dir von ganzem Herzen wünscht. Wenn du nur negativ über deine neue Bekanntschaft denkst, wirst du vorerst alleine bleiben. Wenn du deine Arbeitsstelle innerlich ablehnst, wirst du dort nicht lange beschäftigt bleiben. Und wenn du negativ über Geld denkst, wirst du wenig davon besitzen und das wenige, was du hast, wird dir auch noch zwischen den Fingern zerrinnen.

    Geldbewusstsein = Selbstbewusstsein (und umgekehrt)

    Dein Geldbewusstsein hängt auch stark mit deinem Selbstbewusstsein zusammen. Wie gut verkaufst du dich selbst? Zum Beispiel bei Vorstellungsgesprächen oder Gehaltsverhandlungen. Bist du dir deines Wertes bewusst oder stellst du dein Licht unter einen Scheffel? Wie viel glaubst du ist eine Stunde deiner kostenbaren Arbeitszeit wert?

    Für viele Menschen ist die Börse die Inkarnation des Bösen. Ein Nullsummenspiel. Wenn eine gewinnt, muss ein anderer verlieren. Mag sein, dass es so ist (wobei mich dieses Argument nicht überzeugt). Was ist wohl ethischer: Anderen Menschen ein Produkt (Buch, Auto, Möbel, Reise etc.) zu völlig überhöhten Preisen zu verkaufen? Oder eine Aktie zum marktüblichen Preis zu erwerben und sie am Zeitpunkt des Verkaufs zum dann marktüblichen Preis wieder zu veräußern? Sicher, die Aktienkurse sind nicht immer fair bewertet. Aber der momentan geltende Kurs einer Aktie gilt für alle. Da gibt es keinen Marktteilnehmer, der dem Anleger eine Aktie zu völlig überteuerten Preisen andrehen will, während sein Konkurrent das Geschäft mit Dumpingpreisen der an sich zu reißen versucht. Der Preis einer Aktie ist, wie er ist.

    Mach dein Ding (und sch… drauf, was andere sagen)

    Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur raten: Geh deinen Weg und mach dein Ding. Lasse dich von anderen Menschen nicht ausreden, das zu tun, für das du brennst. Sofern es legal ist und du anderen Menschen damit nicht schadest. Hattest du bisher ein gutes Leben und möchtest der Gesellschaft etwas zurückgeben, in dem du dich ehrenamtlich engagierst? Dann tue es. Du hast lange genug den Lohnsklaven gegeben. Du kannst es dir leisten, etwas früher in Rente zu gehen? Dann mach das. Du bist bereit, sehr genügsam zu leben. Deshalb willst du nicht mehr arbeiten und vom Bürgergeld leben. Tu es. Du engagierst dich an der Börse und willst mit deinen Investments ein Vermögen aufbauen? Nur zu. Lass dich von anderen nicht einreden, dies oder jenes wäre schlecht, unnütz, kacke, unmoralisch, gottlos oder sonst was. Wenn du es für richtig hältst und andere Menschen nicht darüber leiden müssen, dann tu es! Das gilt natürlich erst Recht, wenn dein Tun nicht nur für dich persönlich erfüllend und sinnstiftend ist, sondern auch eine Bereicherung für andere Menschen darstellt.

  • Judenhass: Alter Wein in neuen Schläuchen

    Judenhass: Alter Wein in neuen Schläuchen

    07. Oktober 2023 – Die Geschichte wiederholt sich

    Jetzt hat er wieder mit brachialer Gewalt Einzug gehalten in Deutschland: Der Judenhass. Eigentlich war er nie ganz weg. Die meisten Übergriffe passierten seit dem 07. Oktober 2023, als eine Horde von Hamas-Mördern (ich benutze bewusst nicht das Wort Kämpfer, denn Menschen, die sich an wehrlosen Männern, Frauen und Kindern vergreifen, sind keine Kämpfer) über Israel herfielen. Die Übergriffe reichten von Verbalattacken (hauptsächlich im Internet und natürlich von erbärmlichen Feiglingen, die nicht die Eier in der Hose haben, ihre schmutzigen Hasstiraden unter ihren Klarnamen zu posten) über Sachbeschädigung bis hin zu körperlichen Angriffen gegenüber Jüdinnen und Juden. Bereits im Januar 2024 wurden vom BKA (Bundeskriminalamt) über 2.200 antisemitische Straftaten erfasst. Das sind fast so viele wie im ganzen Jahr 2022 (ca. 2.300 Straftaten gegen Juden). Der Mob zog grölend gegen Jüdinnen und Juden durch Deutschlands Straßen zu Felde. Solche Leute trauen sich offenbar nur etwas in der anonymen Menge Gleichgesinnter oder im ebenso anonymen Sumpf der Internet-Krakeeler. Feiglinge eben.

    Die Machtlosigkeit der Politik

    Und was macht die Politik? Nichts. Unsere Innenministerin Nancy Faeser drückt ab und zu mal ihr Bedauern aus. Sie fordert muslimische Verbände zu einer klaren Haltung gegenüber Antisemitismus auf. So sollten bei Freitagspredigten keine extremistischen Botschaften verbreitet werden. Ein frommer Wunsch. Und der wird es auch bleiben, wenn sie nicht selbst dazu beiträgt, diesen Sumpf auszutrocknen und es allein irgendwelchen Verbänden überlässt. Nun konnte sie sich endlich dazu durchringen, das islamistische Zentrum in Hamburg (IZH) zu verbieten. Träger des IHZ – auch „Blaue Moschee“ genannt – ist die Imam-Ali-Moschee in Hamburg. Bereits seit 1993 steht das Zentrum unter Beobachtung des Verfassungsschutzes, weil dort ständig Hassprediger ihr Unwesen treiben! 2017 wurde es vom Verfassungsschutz als Instrument der iranischen Staatsführung eingeschätzt. Und Olaf Scholz? Er faselt dauernd etwas von „die Sicherheit Israels wäre deutsche Staatsraison“. Es gäbe eine ganze Menge, die Frau Faeser, Olaf Scholz oder die Außenministerin Annalena Baerbock in die Wege leiten könnten, wenn sie es mit dem Schutz der in Deutschland lebenden Juden erst meinen würden:

    • Ausweisung von Hasspredigern und deren Unterstützern.
    • Drakonische Strafen für alle, die in Deutschland gegen Jüdinnen und Juden hetzen oder ihnen Gewalt antun.
    • Die iranischen Revolutionsgarden auf die EU-Terrorliste zu setzen. Israel fordert das schon lange und die meisten EU-Staaten sind auch dafür. Deutschland zögert noch.
    • Abschiebung von extrem gewalttätigen Menschen mit Migrationshintergrund. Egal, aus welchem Land sie kommen.

    Irgendwelche konkreten Maßnahmen gegen die Judenhasser und zum Schutz der Jüdinnen und Juden? Fehlanzeige. Ich erkenne momentan keine. Nur Gerede und Gerede. Jetzt darf der Pöbel sogar schon auf öffentlichen Plätzen ungestraft dazu aufrufen, in Deutschland das Kalifat einzuführen. Solange hier nichts passiert, ist es nicht weit her mit Israel als deutsche Staatsraison.

    Der Mob steht auf der falschen Seite

    Fast schon amüsant, wenn es nicht so traurig wäre: Es gibt unzählige pro-palestinensische Demos. Es gibt haufenweise Demos gegen Jüdinnen und Juden. Aber man hört kaum von Demonstranten, die gegen die Greuel der Hamas-Verbrecher auf die Straße gehen. Die dagegen protestieren, dass unschuldige Menschen regelrecht abgeschlachtet wurden. Dass schwangeren Frauen die Babys aus dem Leib geschnitten wurden. Das einem Baby in den Kopf geschossen wurde, das gerade einmal ein paar Monate alt war. Dass Menschen bei lebendigen Leib verbrannt wurden. Im Schutzraum eines Hauses wurde eine ganze Familie gefunden. Vater, Mutter und drei Kinder. Alle erschossen. Eine zwölfjährige Geisel wurde schwer misshandelt und gezwungen, Videos anzusehen, die die Hamas-Verbrecher während des Überfalls aufgenommen haben. Ganze LKW-Ladungen voll mit ermordeten Männern, Frauen, Kindern und Babys wurden weggefahren. Dagegen geht niemand auf die Straßen. Es ist das gute Recht Israels, Verbrecherorganisationen wie die Hamas mit Stumpf und Stiel auszurotten oder zumindest so zu dezimieren, dass sie keine Rolle mehr in der Welt spielen. Menschen, die von den Greueltaten der Hamas vom 07. Oktober 2024 aus den Medien wissen und trotzdem den Judenhass noch schüren, sind wie braune Brühe in einem kristallklaren See. Oder wie Pestbeulen auf einem ansonsten noch gesunden Körper. Sie vergiften und besudeln unser Land. Und das der Juden.

    Woher kommt der Judenhass?

    Aber warum hassen eigentlich so viele Menschen die Juden? Ich denke, mindestens 80 Prozent der Judenhasser wissen es selbst nicht. Einziger Grund: Weil es andere auch tun. Fragt man einen gewaltbereiten Antisemiten, warum er Juden hasst, würde er vielleicht antworten: „Na, weil sie auch von anderen gehasst werden“. Oder vielleicht: „Eh Alter, weil mein Cousin sagt, Juden sind Menschen zweiter Klasse“. Oder: „Weil alles so langweilig ist. Bei der nächsten Demo bin ich dabei. Da rührt sich was. Da will ich unbedingt dabei sein und mitmischen“. Oder: „Na weil die Juden an allem schuld sind“. Gegenfrage: „An was zum Beispiel?“ Anwort: „Äh, Hmmm“ (kratzt sich am Kopf und hat lauter Fragezeichen im Gesicht).

    Warum also hasst die Welt die Juden? Was ist so schlimm an ihnen? In den letzten 1.700 Jahren wurden Juden aus über 80 Ländern vertrieben. Folgende Gründe könnten dafür ausschlaggebend sein.

    Juden gelten für andere Menschen als minderwertige Rasse. Sollte dieser Grund für die heutige Generation zutreffen, halten diese sich selbst offenbar für „Herrenmenschen“. Verzeih mir, liebe Leserin, lieber Leser, diesen Ausdruck aus dem Dritten Reich. Neonazis/Neofaschichten und gewaltbereite Antisemiten sind nur zwei verschiedene Ausdrucksweisen für das gleiche Phänomen. Außerdem sind die Juden keine eigenständige Rasse. Juden gibt es überall auf der Welt: In Europa, in Russland, in China usw.

    Die Juden werden gehasst, weil sie es zu Reichtum und Macht gebracht haben. Ein niederer Beweggrund, Menschen zu hassen, nur weil sie schlauer sind als man selber. Solche Leute haben in der Regel nicht das Zeug dazu, ähnliche Erfolge auf dem Gebiet der Wirtschaft oder der Finanzen zu erzielen. Sind die Juden schuld, dass sie selbst dazu nicht in der Lage sind? Außerdem waren die Juden nicht immer reich. In einigen Ländern mussten sie ein bettelarmes Dasein fristen.

    Manche hassen die Juden auch einfach deshalb, weil sie anders als wir sind. Diese Leute sind besonders gefährlich. Denn außer ihnen hat niemand das Recht, unbescholten zu leben. Die Juden nicht, die Schwarzen nicht, die Chinesen nicht, die Sunniter nicht, die Jesiden nicht, die Zigeuner nicht….. Sie alle sind anders als wir. Im Prinzip hält sich auch diese Sorte von Antisemiten für „Herrenmenschen“. Je mehr die Juden versucht haben, sich anzupassen, desto mehr wurden sie verfolgt und diskrimiert. Und das ist bis heute so geblieben.

    Oder die Juden werden gehasst, weil man einfach einen Sündenbock braucht für alles Schlechte, das in der Welt geschieht. Das ist vermutlich das Motiv für all jene, die es sich ganz, ganz einfach machen und das eigenständige Denken vollkommen aufgegeben haben. Das wäre dann die Zwei-Paragraphen-Lösung: Paragraph eins: Die Juden sind an allem schuld. Paragraph 2: Sind sie ausnahmsweise einmal nicht schuld, tritt automatisch Paragraph eins in Kraft. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dies das Hauptmotiv der heute lebenden und etwas einfacher gestrickten Gemüter ist.


    Wieder andere hassen Juden, weil sie Jesus Christus ermordet haben. Dazu gehören die heutigen Hate-Speecher und Demoteilnehmer wahrscheinlich nicht, weil sie gar nicht in der Lage sind, so weit zurückzudenken. Es sind einfach Mitläufer, Biertischpolitikerinnen und Biertischpolitiker, die ihr halbseidenes Wissen nur aus Social-Media-Kanälen wie Facebook, TikTok, Telegram, Snapshot oder von Gleichgesinnten kennen. Vermutlich wisssen sie nicht, dass Jesus eigentlich von den Römern ermordet wurde. Die Juden waren lediglich die Handlanger der Römer. Sogar Jesus selbst hat den Juden vergeben. Die heutigen Antisemiten tun es nicht. Und stellen sich damit über Jesus.

    Das Leiden der Juden im Dritten Reich – schon wieder vergessen?

    Es wäre recht heilsam, alle Judenhasser gesetzlich zu verpflichten, eines der Konzentrationslager zu besuchen. Das KZ Auschwitz zum Beispiel, in dem der Arzt Dr. Mengele sein Unwesen trieb. Man sollte ihnen von den Unterkühlungsversuchen erzählen, bei denen die Opfer bis zu drei Stunden in Eiswasser getaucht wurden. Dort wurde ihnen dann die Sauerstoffzufuhr abgeschnitten, zum Beispiel durch Strangulation. Auf den geschundenen Körpern anderer Häftlinge wurden eitrige Geschwüre erzeugt, Kindern wurden Brandwunden zugefügt. Frauen wurde Formalin in die Gebärmutter gespritzt, was zur Verklebung der Eileiter führt. 20 Kinder wurden absichtlich mit Tuberkulose infiziert und dann mit ihren Betreuern kurz vor Kriegsende ermordet. Ich könnte stundenlang über solche abscheuliche Experimente berichten, die den Menschen in den KZ angetan wurden. Ich habe vor kurzem selbst Auschwitz besucht. Es war entsetzlich. Hallo, ihr Judenhasser: Wollte ihr, dass so etwas wieder passiert. Geht doch mal in ein KZ, wenn ihr nicht zu feige dazu seid. Geht nach Auschwitz, Birkenau, Flossenbürg oder Dachau. Seht und hört, was den Menschen dort angetan wurde. Und das nur, weil sie Juden waren.

    Die Babylonier, die Perser, die Assyrer, die Ägypter, die Hetiter und die Nazis haben versucht, die Juden auszurotten. Und die gewaltbereiten Antisemiten unserer Zeit versuchen es wieder. Ich bin mir sicher, dass auch sie scheitern.

    Übrigens: Ernst gemeinte und auch kritische Kommentare zu diesem Beitrag sind jederzeit willkommen und ich werde jeden einzelnen beantworten. Hass-Kommentare haben auf meinem Blog allerdings nichts verloren. Weder zu diesem noch zu anderen Beiträgen. Sie werden von mir gelöscht, bevor sie überhaupt das Licht der Welt erblickt haben.

  • Sinn oder nicht Sinn, das ist hier die Frage

    Sinn oder nicht Sinn, das ist hier die Frage

    Vom Lohnsklaven zum Freizeitexperten

    Ich bin nun seit etwas zwei Jahren Ruheständler. Und ich gehöre zur Generation der sogenannten Babyboomer. Das sind alle Menschen, die in der Nachkriegszeit zwischen 1946 bis 1964 geboren wurden. Aber was mache ich nun mit meiner vielen freien Zeit? Eines vorweg: Nein, es ist mir NICHT langweilig. Und nein, ich bin mit dem Eintritt in den Ruhestand NICHT in das berühmte große leere Loch gefallen, vor dem sich so viele potentielle Rentnerinnen und Rentner fürchten. Ich habe den ersten Tag als Rentner nicht herbeigesehnt. Ich habe ihn aber auch nicht gefürchtet. Warum auch. Ich habe viel zu viele Interessen, denen ich nun nachgehen will. Außerdem bin ich der Meinung, noch vieles für die Welt tun zu können, wenn man im Ruhestand ist. Gerade dann tun sich einem Möglichkeiten auf, die man während des aktiven Berufslebens gar nicht hatte. Vorbei die Zeit, als man das tun musste, was andere von einem verlangten. Schließlich musste man ja irgendwie seine Brötchen verdienen. Wie die Raupe zum Schmetterling wird, mutiert man plötzlich vom Lohnsklaven zum Freizeitexperten. Sicher, es gibt auch Menschen, für die ihr Broterwerb nicht nur Beruf, sondern Berufung war. Für diese bricht vielleicht tatsächlich ein Stück Lebensqualität und auch Lebenssinn weg. Alle anderen haben jetzt jetzt viel Zeit, um die Dinge zu tun, die ihnen wirklich wichtig sind.

    Der Ruhestand ist nicht nur zum Ruhen da

    Ich bin der Meinung, der Ruhestand ist nicht nur zum Ruhen da. Auch wenn man ihn sich redlich verdient hat. Selbstverständlich kann man es sich leisten, ganze Abende oder meinetwegen sogar ganze Tage vor dem Fernseher zu verbringen oder in der freien Natur spazieren zu gehen (was ich hin und wieder auch tue). Aber jeden Tag ausschließlich fernsehen und spazieren gehen? Schreckliche Vorstellung! Die richtige Balance macht`s. Ich schreibe und blogge schon seit vielen, vielen Jahren – mit mehr oder weniger langen Unterbrechungen. Und genauso lange bin ich aktiver und begeisterter Investor. Aktien und die Börse sind meine Leidenschaft. Und dann engagiere ich mich auch noch ehrenamtlich. Ach ja, und das Reisen nicht zu vergessen. Allein dieses Jahr stehen sieben größere und kleinere Reisen an. Es geht nach Polen, Ägypten, Italien, Erding (Therme), Bad Aibling (Wellness) und London. Wohin mich die siebte Reise im Oktober führt, weiß ich noch nicht. Dazwischen habe ich eine Weitwanderung mit meiner Schwester geplant.

    Wichtig ist mir vor allem, mit meinem Wissen und meine Erfahrungen für die Gemeinschaft einzusetzen und damit positive Spuren zu hinterlassen. Daher dieser Blog, daher meine beiden E-Books, die ich bereits geschrieben habe und die du auf diesem Blog findest. Und daher auch mein erstes „richtiges“ Buch, an dem ich gerade schreibe. Es ist eine Erzählung über den Sinn des Lebens. Ob es ihn überhaupt gibt, worin er besteht (falls es ihn gibt) und wie man ihn findet. Bei der Erzählung handelt es sich um eine wahre Begebenheit, die angereichert wird mit fiktiven Elementen. Diese Begebenheit hat sich während einer Klettersteig-Tour auf der Alpspitz-Ferrata in den bayerischen Alpen zugetragen. Mehr möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten. Schaut einfach hin und wieder mal auf meinem Blog vorbei, um die Veröffentlichung nicht zu verpassen, wenn euch das interessiert.

    Der späte Sinn im Leben

    Apropos Sinn des Lebens: Eigentlich kann man in fast allen Tätigkeiten einen Lebenssinn entdecken. Mit meinen Büchern und Texten möchte ich andere Menschen inspirieren und zum Denken anregen. Als Investor möchte ich anderen Menschen helfen, denen es finanziell nicht so gut geht wie mir. Jeden Monat spende ich zehn Prozent meiner Börsengewinne an gemeinnützige Organisationen. Aber der Sinn des Lebens besteht nicht nur aus Verpflichtungen und dem Einsatz für andere. Auch das eigene Lebensglück und die eigene Lebenslust. Das sahen auch bereits einige Philosophen so. Für Epikur zum Beispiel (341 v. Chr. – 270 n. Chr.) ist das gute Leben und das Glück das Ziel allen menschlichen Handelns. So gesehen sind auch meine Reisen Teil meines Lebenssinns.

    Wie kannst du die Welt zu einem klein wenig besseren Ort machen, als sie es war, bevor du in sie hineingeboren wurdest? Und was macht dir Spaß? Was macht dich glücklich? Nimm dir die Zeit, einmal darüber nachzudenken. Vielleicht ist der Sinn deines Lebens zum Greifen nahe. Vielleicht hast du ihn sogar schon gefunden, ohne es zu wissen. Wenn dem so ist, dann tröste dich mit folgenden Spruch:

    „Ein Mensch, der nichts weiß und weiß, dass er nichts weiß, ist immer noch klüger als ein Mensch, der nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß.“

  • Über was soll ich bloggen

    Über was soll ich bloggen

    Über was soll ich bloggen? Ich habe bereits vor langer Zeit angefangen, meinen ersten Blog www.lebens-erfolg.de aufzusetzen. Diesen Blog gibt es immer noch. Es tut sich dort bloß nicht mehr viel. Um ehrlich zu sein: Eigentlich gar nichts mehr. Ich bin ein durch und durch introvertierter Mensch und eine sogenannte Scanner-Persönlichkeit. Böse Zungen würden behaupten, Scanner sind Menschen, die nicht wissen, was sie wollen. Andere würden sagen, das sind Menschen, die tausend verschiedene Interessen haben. Plötzlich sind sie von einer Idee, einem Vorhaben, einem Projekt total begeistert. Und irgendwann interessiert sie die Idee, das Vorhaben oder Projekt nicht mehr. Uninteressant. Ausgelutscht. Etwas Neues muss her, dem sie nun ihre ganze Aufmerksamkeit schenken. Das Spielchen geht von vorne los. Sie können und wollen sich nicht auf eine Sache festlegen. Und so erging es mir beim Bloggen. Ich blogge mich vom Stöckchen zum Hölzchen – und fing dann wieder von vorne an.

    Das schwere Los einer Scannerpersönlichkeit

    Ich schrieb über alles, was mich gerade interessierte. Im Grunde ist das ja keine schlechte Sache. Sie hat nur einen Haken: Echte Scannertypen werden selten auf irgendeinem Gebiet zum absoluten Experten. In der Bloggersphäre ist das eher ein Nachteil. Die ganze Bloggerwelt spricht davon, dass man eine Nische suchen muss, sich spezialisieren soll. Tut man es nicht und schreibt über dieses und jenes, sind die Streuverluste zu hoch. Wahrscheinlich besuchen viele Leute den Blog. Aber dann verschwinden sie wieder und das meistens auf immer und ewig. Weil man es als Betreiber eines Mischblogs eben nicht allen Recht machen kann.

    Und weißt du was? Ich will es gar nicht allen Recht machen. Ich will meine über sechs Jahrzehnte gesammelte Lebenserfahrung weitergeben. Und ich habe eine Menge Lebenserfahrung. Nicht nur auf einem Gebiet. Ich möchte weiterhin über das schreiben, was mir auf den Nägeln brennt und von dem ich glaube, dass auch andere davon profitieren können. Das heißt nicht, dass ich kein Suchmaschinenmarketing betreibe oder vernünftige, zielgerichtete Keywords völlig außer Acht lasse. Ich schreibe aber nicht in erster Linie für Google und Co. Ich schreibe in erster Linie für dich, für meine Leserinnen und meine Leser. Oft geht mir dann das Suchmaschinenmarketing oder die Keyword-Recherche am A… vorbei. Es ist mein Blog. Und auf meinem Blog kann ich schreiben, was ich will. Das ist Freiheit pur.

    Klar, zum Großverdiener werde ich damit wohl kaum. Aber ich habe Zeitlebens gut verdient. Nun bekomme ich eine einigermaßen passable Rente. Außerdem investiere ich leidenschaftlich gerne in Aktien und habe für mich eine Handelsstrategie entwickelt, die ordentlich was abwirft. Mir sind materielle Dinge nicht wichtig. Aber Geld ist mir wichtig. Das passt irgendwie nicht zusammen, meinst du? Lass es mich erklären. Ich bin nicht daran interessiert, Gegenstände anzuhäufen, die nur sehr kurzfristig glücklich machen. Das neueste Smartphone, den teuersten Computer, das schönste Auto, die edle Armbanduhr. Das alles bedeutet mir wenig. Aber ich reise gerne und viel. Und die Freiheit, jederzeit genug Geld zu haben, um mir den einen oder anderen Wunsch zu erfüllen oder spontan irgendeinen Ort auf der Welt zu besuchen, wenn mir danach ist, ist mir mehr Wert als materielle Dinge. Ich möchte mit meiner Frau den einen oder anderen Winter in einem klimafreundlichen Land verbringen. Und ich spende monatlich zehn Prozent meiner Börsengewinne. Reisen, Gutes tun, das beruhigende Gefühl, ausreichend Reserven zu haben. Das ist mein Ding.

    Die Lösung – ein dynamischer Blog

    Zurück zum Thema. Über was soll ich bloggen. Glücklicherweise bin ich nicht auf die Einnahmen meines Blogs angewiesen. Wäre ich es, sähe meine Bloggerwelt wohl etwas anders aus. Kürzlich bin ich auf einen Artikel im Internet gestoßen, bei dem es um das dynamische Bloggen ging. Dieser Artikel traf mich wie der Blitz aus heiterem Himmel. Heureka! Das ist es, dachte ich bei mir. Dynamisch zu bloggen heißt, über das zu schreiben, was einen gerade bewegt. Sich einfach ausprobieren, textlich herumzuspinnen sozusagen. Mit der Zeit wird sich dann schon ein Überthema herauskristallisieren, bei dem ich hängenbleibe. Gut, ein kompletter Mischblog ist das ja nicht, was ich da betreibe. Eher ein dynamischer Blog mit den Schwerpunkten Lebenssinn, Introversion, Selbstbewusstsein stärken und Babyboomer. Meine Zielgruppe würde ich als introvertierte, sinnsuchende Scanner-Babyboomer bezeichnen (Wahnsinn: Ich habe gerade ein neues Wort geschaffen!). Doch, ich denke das trifft es ziemlich genau, über was ich zunächst einmal schreiben werde.

    Natürlich kann sich das alles auch noch ändern. Ich bin selbst gespannt, wohin sich dieser Blog entwickeln wird. Mal sehen. Übrigens: Meine Erfahrungen als Introvertierter weiterzugeben ist mir so wichtig, dass ich darüber sogar ein E-Book geschrieben habe. „Sag doch auch mal was“ – Strategien für Introvertierte kannst du bei Amazon bestellen. Und Glaub an dich und du bist dem Wunder nach erhältst du im EPUB-Format bei allen größeren Buchhandlungen.

  • Loslassen lernen – Tipps für äußere und innere Befreiung

    Loslassen lernen – Tipps für äußere und innere Befreiung

    Ich gestehe: Ich bin ein Jäger und Sammler. Nach dem Motto „Was ich habe, habe ich“ tue ich mich äußerst schwer, auszumisten, Altes zu entsorgen, loszulassen. Warum ist das so? Warum fällt es uns Menschen so schwer, dieses Loslassen? Weil es etwas Endgültiges hat. Loszulassen, etwas wegzugeben oder aufzugeben ist eine Entscheidung, die meistens nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Davor haben wir Angst. Es ist dieses Gefühl, etwas zu verlieren, etwas aufzugeben. Für immer. Meine alten Hosen passen zwar nicht mehr. Also ab in den Keller damit. Ich könnte ja eventuell wieder abnehmen. Dann kann ich sie wieder verwenden. Die alten Zeitschriften einfach wegschmeißen? Kommt gar nicht in Frage. Die will ich irgendwann mal lesen. Die drei Jahre alten Dateien auf der Festplatte meines Computers? Die hebe ich erst mal auf. Man weiß ja nie.

    Es ist zwar richtig: Loslassen ist Trennung. Loslassen ist aber auch die Chance für einen Neuanfang, für Veränderung. Es wird Platz für etwas Neues geschaffen. Es weht wieder frischer Wind. Das unmodern gewordene Sakko kommt in die Altkleidersammlung. Dafür wird ein neues gekauft. Die alte Stereoanlage im Keller kommt weg. Dann ist wieder Platz für andere Dinge. Oder der freigewordene Platz bleibt leer. Auch eine Alternative.

    Loslassen als Chance

    Du solltest dich konsequent von Dingen – und von Menschen – trennen, die du nicht mehr brauchst oder die nicht gut für dich sind. Bist du bereits im Ruhestand, hast du Zeit und Musse, folgendes zu tun:

     Entrümple deine Wohnung und deinen Keller. Trenne dich von alten Sachen, die du nicht mehr benötigst oder die du lange nicht mehr benutzt hast. Die alten CD`s hast du seit zwei Jahren keines Blickes mehr gewürdigt. Du wirst sie auch die nächsten Monate und Jahre keines Blickes würdigen. Weg damit!

     Entrümple die Festplatte deines Computers. Überprüfe, ob du ältere Dateien noch brauchst. Falls nein, dann lösche sie.

     Entrümple dein Gehirn. Befreie dich von negativen Glaubenssätzen („Das kann ich nicht“, „Das liegt mir nicht“, „Dafür bin ich zu jung“, „Dafür bin ich zu alt“, „Dafür bin ich zu ungeschickt“…). Ersetze sie durch positive. Es gibt zahlreiche Strategien, um negative Glaubenssätze durch positive zu ersetzen. Google einfach nach dem Begriff „negative Glaubenssätze“ und du wirst garantiert fündig.

     Entrümple dein Leben. Wenn du dich langweilst, suche dir ein Hobby oder engagiere dich ehrenamtlich. Halte es mit Pippi Langstrumpf: „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ Menschen der arbeitenden Zunft sind oft stark eingespannt und müssen auf vieles Rücksicht nehmen. Auf die Kolleginnen und Kollegen, Chefinnen und Chefs, Termine, Meetings etc. Den Druck hast du jetzt nicht mehr. Du hast viel mehr Möglichkeiten, deine eigene Welt so zu gestalten, wie sie dir gefällt. Natürlich hast du aber auch als Renterin/Rentner aufgaben und Verpflichtungen. Überlege, welche davon nicht mehr wichtig sind und die du vielleicht nur noch aus Gewohnheit erledigst. Dann weg damit!

     Entrümple deine Beziehungen. Freundschaften, die dir nicht guttun, solltest du ohne zu zögern beenden und eventuell neue zu knüpfen. Ich weiß, mit zunehmendem Alter fällt das immer schwerer. Aber unmöglich ist es nicht. Durch eine ehrenamtliche Tätigkeit lernst du viele nette Leute kennen, die die gleichen Interessen haben wie du. Und obendrein hast du das unbeschreiblich gute Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun.

    Klein anfangen

    Fang mit kleinen Dingen an, die dir leichtfallen. Angenommen, du möchtest dein Zuhause von überflüssigem Ballast befreien und die Bude mal auf Vordermann bringen. Nimm dir nicht gleich ein ganzes Zimmer vor, sondern beginne damit, den obersten Schub deines Schreibtisches aufzuräumen. Am nächsten Tag oder in der nächsten Woche nimmst du dir den zweiten Schub vor und so weiter. Es zwingt dich ja niemand, ein bestimmtes Tempo vorzulegen. Du selbst bestimmst, wie schnell oder langsam du dabei vorgehst. Auch Glaubensmuster und Verhaltensweisen solltest du langsam und schrittweise ändern. Du kannst nicht über Nacht einen komplett neuen Menschen aus dir machen. Es eilt ja auch nichts. Niemand zwingt dich, niemand hetzt dich. Du solltest aber umgehend mit dem beginnen, was du dir vorgenommen hast. sonst macht dir die 72-Stunden-Regel einen Strich durch die Rechnung. Die 72-Stunden-Regel besagt, dass du alles, was du dir vornimmst, innerhalb von 72 Stunden beginnen solltest. Danach sinkt die Chance, dass du überhaupt anfängst, auf unter ein Prozent. Denke daran: Loslassen ist kein Verlust. Es ist ein Gewinn.

    Übrigens: Nicht nur die Seele wird krank, wenn man sich von überflüssigen oder gar schädlichen Ballast nicht befreit. Auch der Körper wird früher oder später reagieren. Migräne oder Rückenschmerzen zum Beispiel sind oft körperliche Anzeichen für belastende Situationen. Zum Loslassen gehört deshalb auch, Schuldgefühle loszulassen, die dich vielleicht belasten, weil du irgendwann in deinem Leben einen Fehler gemacht hast. Und deine Kinder, die jetzt auf eigenen Füßen stehen können und ihr eigenes Leben leben. Das heißt natürlich nicht, dass du deine Kinder vergessen oder ignorieren sollst. Selbstverständlich sollst du für sie da sein. Eine Mutter ist ein Leben lang Mutter und ein Vater ein Leben lang Vater. Akzeptiere aber, dass du nicht mehr auf sie Rücksicht nehmen musst, wenn du anfängst, dein Leben neu zu gestalten. Deine Kinder haben ihr Leben und du hast deines. Nutze es, solange du noch kannst. Feiere, genieße, engagiere dich, verliebe dich neu (ohne deine Kinder um Erlaubnis zu fragen), reise und schaue dir die Welt an. Du hast es dir redlich verdient.

    Die oben genannten Maßnahmen des Loslassens eigenen sich übrigens wunderbar, wenn du dich auf deinen bevorstehenden Ruhestand vorbereitest oder dich bereits deren Anfangsstadium befindest. Du hast erst mal zu tun. Und du tust es nicht für andere, sondern für dich. Viele Menschen wissen am ersten Tag nach einem recht anstrengenden, fordernden und intensiven Berufsleben nicht, was sie nun mit ihrer neu gewonnenen Freiheit anfangen sollen. Loslassen, aufräumen und entrümpeln ist also auch eine Beschäftigungstherapie. Und ganz nebenbei kannst du in Ruhe überlegen, wie du dein zukünftiges Leben gestalten willst. Denn du wirst ja nicht bis zum Ende deiner Tage aufräumen und entrümpeln wollen, oder?

  • Lebenssinn im Alter

    Lebenssinn im Alter

    Die Frage nach dem Zweck der Existenz wird immer drängender

    Einer Studie zufolge stellen sich über 60 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung die Frage nach dem Sinn des Lebens. Warum bin ich hier? Was ist der Zweck meines Daseins? Ich denke, je älter der Mensch wird, desto mehr rückt diese Frage in den Fokus. Ich habe mir diese Frage schon vor recht langer Zeit das erste Mal gestellt. Seitdem stelle ich sie mir immer wieder. Und immer öfter. Nun bin ich seit einiger Zeit glücklicher (Un-)Ruheständler. Jetzt wurde die Frage nach dem Sinn des Lebens zur Frage nach dem Lebenssinn im Alter. Und diese Frage beschäftigt mich jetzt mehr denn je.

    Vielleicht ergeht es dir auch so. Für viele junge Menschen, die „voll im Saft stehen“, wie der Volksmund so schön sagt, ist der Lebenssinn scheinbar vorgezeichnet. Die Arbeit hat einen im Würgegriff, die Familie fordert ihren Tribut. Und ein bisschen Vergnügen und Freizeit möchte man ja auch noch haben. Nach einem anstrengenden Tag fällt man müde ins Bett. Der Sinn des Lebens? Na ja, ist doch klar. Arbeiten und Geld verdienen, um sich und die Familie ernähren zu können. Die Kinder versorgen und großziehen. Gedanken an den Sinn des Lebens spielen in dieser Lebensphase vielleicht nicht die ganz große Bedeutung. Man ist froh, über die Runden zu kommen und das Leben einigermaßen im Griff zu haben.

    Aber plötzlich ist er da. Der erste Tag im wohlverdienten Ruhestand. Du hast dich zwar darauf vorbereitet. Schließlich stand dieser Tag schon lange fest. Und trotzdem überfällt er dich wie der Dieb in der Nacht. Plötzlich bricht einiges weg. Du brauchst nicht mehr zu arbeiten. Die Kinder sind aus dem Haus. Und für den Haushalt brauchst du auch nicht den ganzen Tag. Besonders schwer tun sich Menschen, für die der Job ihr Lebensinhalt war. Für die Arbeit ihre Berufung war und darin ihren ganzen Lebenssinn sahen. Und Frauen, deren Hauptaufgabe die Erziehung der Kinder war. Oft noch neben einem anstrengenden Beruf. Der Sinn des Lebens? Futsch! In ungünstigsten Fall lässt du dich einfach gehen und lebt plan- und ziellos in den Tag hinein. Ist ja auch recht nett, nur noch zu lesen, spazieren zu gehen und fernzusehen. Aber ist das genug für die nächsten Jahre, vielleicht Jahrzehnte? Im günstigsten Fall suchst du dir einen neuen Lebensinhalt. Oft ist es auch irgendetwas dazwischen.

    Plötzlich Renter(in). Was nun?

    Und doch: Es gibt ihn, den Sinn des Lebens im Alter. Manche Menschen finden ihn überhaupt erst im Ruhestand. Acht Stunden am Tag, fünf Tage in der Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr, zwanzig, dreißig oder vierzig Jahre immer im gleichen Unternehmen, im gleichen Büro mit den selben Kolleginnen und Kollegen irgendeine Arbeit zu verrichten, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen ist das Los vieler. Mir selbst schien es – jetzt im Rückspiegel betrachtet – relativ sinnfrei. Sicher, ich habe als kleines Rädchen im großen Getriebe eines IT-Unternehmens meinen bescheidenen Beitrag geleistet. Aber was soll ich jetzt tun, nach dem das alles wegfällt? Als aktiver Rentner, der sich noch lange nicht zum alten Eisen zählt?

    Ich habe einmal gelesen, dass erstens alles, was einem/einer Freude bereitet, dem Leben Sinn verleiht. Und dass zweitens der wahre Lebenssinn im Dienen liegt, im Dasein für andere. Ersteres kann ich nicht uneingeschränkt unterschreiben, zweiteres schon. Wäre alles sinnvoll im Leben, was Freude macht, wären selbst die Taten eines Jack the Ripper sinnvoll. Sicher hatte er seine sadistische Freude daran, den Frauen im Londoner Elendsviertel White Chapel auf perverse Art zu ermorden. Und auch die Mörder der Hamas hatten wohl einen „Mordsspaß“, als sie einem ein paar Monate alten Baby in den Kopf schossen, Kindern die Köpfe abschnitten und einer schwangeren Frau das ungeborene Baby aus dem Leib schnitten.

    Sinn oder Unsinn – das ist hier die Frage

    Man muss die Aussage, dass alles Sinn ergibt, was einem/einer persönlich Freude bereitet, etwa relativieren. Wie wäre es damit: „Alles, was einem/einer Freude bereitet, ohne anderen Menschen zu schaden, verleiht dem Leben Sinn.“ Keine Frage: Den größten Lebenssinn im Alter hast du, wenn du dich uneigennützig für andere einsetzt. Für die Natur, die Umwelt, andere Menschen oder Tiere. Macht es Sinn, vierzehn Tage Urlaub in den Bergen zu verbringen, wenn ich gerne Bergwanderungen unternehme? Natürlich! Es macht mir Freude und ich schädige dadurch nichts und niemanden. Vorausgesetzt, ich nehme meinen ganzen Unrat wieder mit und verlasse die Bergwelt so, wie ich sie vorgefunden habe. Macht es Sinn, wenn ich einmal pro Woche ehrenamtlich in einem Kindergarten mitmache und die Kinder bespaße? Aber sicher doch. Ich tue etwas für die Kleinen und entlaste die Erzieher und Erzieherinnen der Kita. Ein Ehrenamt wird nicht mit Geld, sondern mit Lebenssinn vergütet. Es geht aber noch besser: Der Lebenssinn im Alter erschließt sich dir dann, wenn du etwas tun kannst, was du schon immer tu wolltest, bisher aber keine Zeit dazu hattest und du damit obendrein noch etwas für andere tust. Ich beschäftige mich leidenschaftlich gerne mit Computern und dem Internet und liebe Tiere. Eine privat geführte Einrichtung für Tiere (eine Art privater Tiergarten) in meiner Gegend sucht ständig ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Die mit den Hunden Gassi gehen. Die den Tierpaten mit dem eigenen PKW das Tierfutter vorbeifahren oder selbst Tierpate werden. Oder die sich um die Pflege der vereinseigenen Webseite kümmern. Als ich auf diese Einrichtung aufmerksam wurde, hat es bei mir sofort geklingelt. Ich beschäftige mich wie gesagt gerne mit Computern und Internet und liebe Tiere. Und dieser Verein sucht jemanden, der die Webseite pflegt. Da brauchte ich nur eins und eins zusammenzählen. Ich werde damit kein Geld verdienen. Aber ich bin mir sicher, es wird unglaublich Spaß machen. Mehr Sinn geht nicht. Ich werde demnächst Kontakt mit der Betreiberin dieses Vereins aufnehmen.

    Dem geistigen Verfall ein Schnippchen schlagen

    Und außerdem verzögert Lebenssinn im Alter den geistigen Verfall. Wissenschaftler der Rush University in Chicago haben älteren Menschen zehn Fragen gestellt. Sie wollten wissen, wie sinnhaft diese Menschen ihr Leben sahen. Sie wollten zum Beispiel wissen,

    • ob die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie noch Zukunftspläne haben.
    • Ob sie sich noch Ziele setzen oder aber das Setzen und Erreichen von Zielen nur Zeitverschwendung für sie ist.
    • Ob sie das, was sie tagtäglich tun, für Zeitverschwendung halten oder ob das bedeutsam für sie ist.

    Jede Frage wurde mit maximal fünf Punkten bewertet. Je höher die Gesamtpunktzahl, desto höher der Lebenssinn. Das Ergebnis: Bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ließ sich der pathologische Prozess des körperlichen und kognitiven Zerfalls natürlich nicht aufhalten. Aber die geistigen Fähigkeiten waren bei denjenigen bis zum Ende ihres Lebens viel besser, die noch einen Sinn in ihrem Leben sahen. Außerdem waren diese Menschen sozial aktiver, glücklicher und zufriedener als jene, die ihr Leben im Alter als sinnlos empfanden.

    Ikigai – gesund und glücklich hundert werden

    Und noch etwas. Es gibt auf der japanischen Insel Okinawa ein Dorf namens Ogimi mit etwa 3.000 Einwohnern. Es ist das Dorf mit der höchsten Lebenserwartung der ganzen Welt. Deshalb wird es auch als „das Dorf der Hundertjährigen“ bezeichnet. Nachforschungen haben ergeben, dass dieses hohe Durchschnittsalter neben einer gesunden Ernährung und Lebensweise auf das „Ikigai“ zurückzuführen ist. Der japanische Begriff Ikigai steht für ein Konzept im Hinblick auf Dinge, die dem Leben Sinn und Freude verliehen. In Japan gibt es den Begriff des Rentners praktisch nicht, so wie wir ihn verstehen. Zwar gehen auch die Japanerinnen und Japaner in Rente. Aber sie verfolgen auch nach ihrem Berufsleben ein Lebensziel, sehen also einen Sinn in ihrem Leben. Offenbar ist es also eine Kombination aus gesunder Ernährung, ausgewogener Bewegung, wenig Stress und ein Leben voll Sinnhaftigkeit und Freude, dass sie so alt werden.

    Was machst du von Herzen gerne? Wofür brennst du? Was treibt dich auch noch im Rentenalter aus dem Bett? Ja, es gibt ihn, den Sinn des Lebens im Alter.

  • Wie wichtig ist Geld?

    Wie wichtig ist Geld?

    Wir leben heute ein Leben in einer rationalen, durchorganisierten, hoch technisierten Welt von Smartphones, Notebooks, Tablets und anderen Hightech-Geräten. Hinzu kommen rasant wachsende neue Technologien wie zum Beispiel die künstliche Intelligenz. Dieses Leben ist nicht nur hektisch. Es ist auch steril und unpersönlich. Wir sind stets darauf aus, Geld zu verdienen. Wenn wir haben, was wir wollen, investieren wir unsere kostbare Zeit, um noch mehr Geld zu verdienen, um Dinge zu kaufen, die wir nicht brauchen und Menschen zu beeindrucken, die wir nicht mögen. Hört das irgendwann auf? Normalerweise nicht, denn wir sind nie zufrieden. Wie oft haben wir uns eingeredet, dass das Leben so schön wäre, wenn wir nur etwas mehr Geld hätten? Und dann passiert es plötzlich. Wir kommen zu mehr Geld. Durch eine Gehaltserhöhung. Oder durch eine Beförderung. Vielleicht auch durch einen guten Deal an der Börse. Oder eine Erbschaft. Aber dann haben wir uns schnell daran gewöhnt. Wir schrauben unseren Lebensstandard höher. Schließlich können wir uns jetzt auch mehr leisten. Wer will schon weiterhin in einer kleinen Zwei-Zimmerwohnung wohnen, wenn er zum Abteilungsleiter befördert wurde? Der neu ernannte Abteilungschef will seiner Familie etwas bieten. Ein schönes Heim. Urlaub auf den Malediven, statt am Plattensee. Ein größeres Auto. Das alles kostet. Irgendwann reicht das Geld wieder nicht. Wir brauchen mehr davon. Der Kreislauf beginnt von vorne.

    Ist Geld wichtig?

    Eine provokante Frage, die die Gemüter spaltet. Ich habe mich sehr viel über dieses Thema gelesen. Etwa, dass viel Geld zu besitzen nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar ist. Es steht geschrieben: „Wer Geld liebt, wird vom Geld niemals satt, und wer Reichtum liebt, wird keinen Nutzen davon haben. Das ist auch eitel“ (Prediger, Kapitel 5, Vers 9). Oder: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt“ (Markus, Kapitel 10, Vers 25). Ach ja, die Bibel kann einem das Leben ganz schön vermiesen. Dann gibt es da noch diese selbsternannten Gurus, die dir ständig predigen, dass Geld nicht wichtig sei. Aber stimmt das überhaupt? Kannst du ohne Geld auskommen? Ich nicht. Ich brauche ein Dach über dem Kopf. Ich muss essen und trinken. Ich brauche eine gute medizinische Versorgung. Ich möchte auch mal in Urlaub fahren. Ab und zu gehe in gern ins Kino oder ins Theater. Für all das brauche ich Geld. Frage einmal eine alleinerziehende Mutter, die ihre Kinder kaum durchbringen kann, ob Geld unwichtig ist. Oder die alte Frau, die einsam und allein in ihrer kleinen Behausung sitzt und auf die schäbige Straße hinuntersieht, in der sie wohnt. Oder den Familienvater, der seinen Job verloren hat. Oder all die halb verhungerten Menschen in armen Ländern, die nicht wissen, wie sie den nächsten Tag überleben sollen.

    Und was die Bibel anbelangt: Geld und Reichtum sind nicht per se schlecht. Es kommt darauf an, wie man Geld erwirbt und was man damit macht. Es macht einen großen Unterschied, ob man Geld stiehlt oder redlich verdient. Und ob man damit Gutes tut oder sinnlos verprasst. In der Bibel steht nämlich auch: „Setz dein Geld ein für den Bruder und Freund, lass es nicht rosten unter dem Stein, bis es verdirbt“ (Jesus Sirach, Kapitel 29, Vers 10).

    Die Geschichte vom Fenster und vom Spiegelbild

    Bild von Nicola Giordano auf Pixabay

    Ich möchte dir eine Geschichte erzählen. Ein wohlhabender Mann ging zu einem weisen Lehrer. Der ging mit dem Mann zum Fenster. „Was siehst du?“, fragte er den Mann. Er antwortete: „Ich sehe Menschen, die hin und her gehen, und einen blinden Mann, der an der linken Ecke um Almosen bittet.“ Der Weise nickte und führte den Mann zu einem großen Spiegel. „Nun schau hin und sag mir, was du siehst?“ „Ich kann mich selbst sehen“, antwortete der Mann. Der Weise lächelte. „Jetzt kannst du niemanden mehr sehen. Der Spiegel und das Fenster bestehen beide aus demselben Material: Glas. Aber weil auf einem von ihnen eine dünne Silberschicht aufgetragen wurde, kannst du nur dein eigenes Spiegelbild sehen.“ Der Weise legte seinen Arm auf die Schultern des Mannes. „Vergleiche dich mit diesen beiden Glasscheiben. Ohne die Silberschicht hast du die anderen Menschen gesehen und empfandest Mitleid mit ihnen. Wenn nur ein bisschen Silber hinzukommt, siehst du nur dich selbst.“ Das Silber auf der Glasscheibe stellt stellvertretend für Geld, Ansehen und Besitz. Ein bisschen Mehr an Silber (Geld, Ansehen, Besitz) kann einen Menschen so verändern, dass er nur noch auf sich selbst fixiert ist. Er spiegelt sich immer wieder selbst in der Silberfolie, sieht die Menschen da draußen nicht mehr und verliert den Blick für die Sorgen und Nöte anderer.  

    Ohne Moos nix los

    Ich habe lange über diese Geschichte nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass der Weise Recht hatte. Ja, wir brauchen Geld, und wir sollten nicht versuchen, ein geldloses Leben zu führen. Das ist sinnlos und wird uns und unseren Familien in Zukunft nur viel Kummer bereiten. Stattdessen sollten wir den Rat des Weisen befolgen. Wenn wir uns dem Leben durch eine silberne Hülle nähern, können wir nur uns selbst sehen. Aber wenn wir diese Hülle ablegen, können wir alle anderen sehen und mit ihnen fühlen.

    Im Leben dürfen und sollen wir in beide Arten von Spiegeln schauen, aber wir sollten uns daran erinnern, dass ein Spiegel nur uns selbst reflektiert. Ein Fenster ist die Tür zu Mitgefühl, Gesundheit und wahrem Reichtum. Mit anderen Worten: Strebe nach Reichtum, aber vergiss die Menschen, vor allem die armen und bedürften nicht. Gib zumindest einen Teil davon aus, um Gutes zu tun und die Welt zu einem klein wenig bessern Ort zu machen. Wenn du aber einem anderen Menschen Geld gibst oder es an eine gemeinnützige Organisation spendest, da tue dies nicht aus einem Pflichtgefühl heraus. Gib dein Geld lieber mit dem unbedingten Willen, etwas Gutes für andere zu tun. Wenn du das tust, wirst du ein Vielfaches von dem ernten, was du ausgegeben hast.

  • Der Mord an Luise und sein digitaler Fussabdruck im Netz

    Der Mord an Luise und sein digitaler Fussabdruck im Netz

    Wenn Kinder Kinder töten

    Es ist schrecklich, was der zwölfjährigen Luise aus Freudenberg angetan wurde. Diese Tat – begangen von zwei ebenfalls noch minderjährigen Mädchen – ist grausam und widerlich. Noch widerlicher aber ist die öffentliche Reaktion darauf auf der Video-Plattform Tik Tok. Mit wütenden Reaktionen aus der Bevölkerung im ganzen Land war zu rechnen. Schließlich können die noch minderjährigen Täterinnen strafrechtlich nicht belangt werden. Und das ist bitter. Dadurch bleibt der Tod von Luise wohl für immer ungesühnt. Doch halt! So einfach kann man das auch nicht stehenlassen. Wenn die beiden Täterinnen nicht total abgebrüht sind, werden sie zu einem viel späteren Zeitpunkt das ganze Ausmaß ihrer Tat begreifen können. Und sie werden dann bis zum Ende ihrer Tage mit ihrer Schuld leben müssen.

    Der Mob wird aktiv

    Ja, diese beiden Mädchen sind Mörderinnen. Und ja, ärgerliche und erboste Kommentare in den sozialen Medien sind bis zu einem gewissen Grade nachvollziehbar. Aber was für unsäglicher Müll auf Tik Tok zu dieser Angelegenheit verbreitet wird, ist unter aller Würde. Mord bleibt Mord, egal wer ihn begangen hat. Daran ist nicht zu rütteln. Aber jene, die mit ihren Hasstiraden Tik Tok und andere soziale Medien zumüllen, sind auch keine Waisenknaben und -mädchen. Sie würden gerne selbst das Recht in die eigene Hand nehmen und agieren doch selbst als Rechtsbrecher. Sie posten unzensiert Bilder der Täterinnen. Eine Frau spricht in die Kamera: „Jeder soll wissen, wer die Täterinnen sind. Alle müssen gewarnt werden.“ Im Namen der Gerechtigkeit müsse der Aufenthaltsort der beiden Mädchen bekannt gegeben werden. All dies hat nur den einen Zweck: Die Mädchen sollen für vogelfrei erklärt werden. Die Jagd ist eröffnet! Fast fühlt man sich wieder in die dunkle Zeit des Mittelalters zurückversetzt.

    Glücklicherweise wurde die Staatsanwaltschaft sofort aktiv und ging diesen Einträgen nach. Sie hat Tik Tok aufgefordert, den Account der beiden Mädchen umgehend zu löschen. Und Tik Tok kam dieser Aufforderung auch nach. Zumindest diesbezüglich wurde der Menschlichkeit Genüge getan. Auch die Eltern der Täterinnen haben sehr unter dieser Hetzjagd zu leiden. Sie wurden auch gleich in Sippenhaft genommen. Nach Meinung einiger „hate speecher“ müssten die Eltern anstelle ihrer nicht strafmündigen Kinder bestraft werden. Warum? Haben sie das Messer in die Hand genommen? Haben sie Luise getötet?

    Soziale Medien als Tummelplatz für hate speech

    Leider ist dieser Shitstorm auf Tik Tok im Falle der getöteten Luise kein Einzelfall und auch nicht auf Tik Tok beschränkt. Ich nutze Tik Tok nicht und werde es auch nie nutzen. Zwar habe ich Accounts auf Facebook und Twitter. Wohl aber nicht mehr lange, wenn sich die sozialen Medien immer mehr zum Tummelplatz von „hate speechern“ entwickeln. Unter dem Deckmäntelchen der Anonymität trauen sich diese Möchtegern-Machos vieles nach dem Motto: „in der Masse des Pöbels lässt es sich trefflich stänkern“. Diese Kommentare sind oft auch noch gespickt mit Rechtschreibfehlern. Ich bin überzeugt, diese Menschen übelster Sorte wären duckmäuserisch und feige, wenn sie ihre Namen nennen müssten.

    Schon oft wurden unbescholtene Menschen in den Tod getrieben, weil sie im Netz denunziert, gemobbt und bedroht wurden. Immer und immer wieder. Bis sie es nicht mehr ertrugen und ihrem Leben selbst ein Ende bereitet haben. Ich würde mir deshalb wünschen, dass die Betreiber dieser Plattformen solche Hasskommentare unverzüglich löschen. Zumindest jene, die andere Personen auf das übelste beleidigen, beschimpfen, erniedrigen. Von Morddrohungen ganz abgesehen. Niemand hat das Recht, sich über andere zu erheben. Weder offline noch online.