Vermögende Babyboomer

Die sogenannten Babyboomer gehören zur reichsten Generation in Deutschland. Wohl alle Boomer befinden sich im wohlverdienten Ruhestand. Da ist eine Kombination aus kluger Finanzplanung und bewusster Gestaltung dieser Lebensphase entscheidend. Manche dieser Ruheständler leben in bescheidenem Wohlstand und könnten sich alle Annehmlichkeiten leisten, die man sich nur wünschen kann. Allerdings um den Preis, dass das Vermögen dann nach und nach schrumpft. Aber gibt es für uns Babyboomer nicht auch die Möglichkeit, den gleichen Lebensstandard wie im Berufsleben zu halten, ohne das Vermögen anzutasten? Wäre es nicht herrlich, dir ein neues Auto anschaffen zu können, mehrmals im Jahr zu verreisen oder ein teures Hobby zu finanzieren, ohne das angesparte Vermögen aufbrauchen zu müssen? „Das können nur Millionäre“ oder „Das geht nur mit erheblichen finanziellen Risiken“, wirst du vielleicht denken. Beides könnte falscher nicht sein. Falls du dein Geld nicht mit vollen Händen zum Fenster hinauswirfst, kann sich dein Vermögen sogar noch vergrößern. Mit einer Methode, die ich dir gleich vorstellen werde. Trotz all der Ausgaben für Reisen, Hobbys und andere Dinge, die das Leben angenehm machen. Natürlich gelingt das nicht, wenn du dein sauer verdientes Geld unter`s Kopfkissen legst oder durch einen Sparbrief bei der Bank deponierst. Investierst du aber dein Geld sinnvoll an der Börse, sind ordentliche Renditen drin. Bei vergleichsweise geringem Risiko. STOP! Ich meine hier keine Direktinvestments in ein paar dutzend Einzelaktien. Das mehr oder weniger kurzfristige Trading funktioniert tatsächlich nur in Einzelfällen. Und außerdem braucht man dazu Fachwissen, Nerven wie Drahtseile und einen langen Atem.

ETF-Portfolio – der Königsweg für Babyboomer

Was ich dir grundsätzlich empfehle, ist ein Investment in sogenannte Exchange Traded Funds (ETF). Ein ETF ist ein an der Börse gehandelter Fonds, der einen Index nachbildet wie zum Beispiel den Standard & Poor`s 500 Index. (S&P 500). Mit einem Investment in einen ETF auf den S&P 500 investiert du mit einem einzigen Wertpapier in alle 500 Unternehmen, die in diesem Index gelistet sind. Bei einem ETF handelt es sich um einen nicht aktiv gemanagten Fonds. Und da es keine hoch bezahlten Manager gibt, die den ETF verwalten müssen, ist ein ETF gegenüber einem gemanagten Fonds erheblich billiger. Rein theoretisch könntest du dein gesamtes Vermögen in einen einzigen Welt-ETF investieren. Der MSCI World Index zum Beispiel enthält Aktien der größten 1.500 bis 1.600 Unternehmen aus 23 Industrieländern wie USA, Großbritannien, Frankreich, Kanada, Deutschland und vielen mehr. Allerdings ist hier die Gefahr der Klumpenbildung recht groß. US-Unternehmen machen fast 65 Prozent des Index aus. Der MSCI World wird übrigens zu Unrecht als Weltindex bezeichnet, denn weltweit gibt es über 50.000 Unternehmen, die an Börsen gelistet sind. Aktien aus Schwellenländern (Länder mit hohem Wachstumspotenzial, die sich gerade zu Industrieländern entwickeln) und Small Caps (Aktien kleiner, aber wachstumsstarker Unternehmen) sind im MSCI World überhaupt nicht enthalten. Eine Alternative wäre der MSCI All Country World Index (MSCI ACWI), der Aktien aus 23 Industrieländern und 24 Schwellenländern abbildet. Selbst dieser Index beinhaltet „nur“ ca. 2.800 Unternehmen. Aber auch davon würde ich abraten, da der Anteil der Schwellenländer nur etwas über 10 Prozent ausmacht. Außerdem enthält auch dieser Index keine Small Caps.

Was ein Schmetterling mit deinem Vermögen zu tun hat

Eine der besten Anlagestrategien für uns Babyboomer (ich zähle mich auch dazu) ist meiner Meinung nach ein ausgeglichenes ETF-Portfolio. Und die geht so: Du investierst dein Vermögen in mehrere ETF verschiedener Anlageklassen. Am besten du stellst dir einen ETF-Mix aus Aktien- und Anleihen-ETF zusammen. Anleihen-ETF erwirtschaften zwar eine vergleichsweise mickrige Rendite, fangen aber dafür Verluste aus reinen Aktien-ETF teilweise ab, wenn es mal wieder richtig nach unten geht an den Aktienmärkten. Es gibt am Markt gewissen „Blaupausen“, die du 1:1 nachbilden kannst. Mein Favorit ist der „Golden Butterfly“. Dieses ETF-Portfolio besteht zu 40 Prozent aus Aktien, zu 40 Prozent aus Staatsanleihen und zu 20 Prozent aus Gold. Den linken Flügel des „Goldenen Schmetterlings“ bilden zwei Aktien-ETF – einen MSCI-ETF und einen Small Caps-ETF. Der rechte Flügel besteht aus zwei Anleihen-ETF – einen für langfristige und einen für kurzfristige Staatsanleihen. Der Schmetterlingskörper wird durch einen Gold-ETF repräsentiert. Durch die Anleihen-ETF und den zwanzigprozentigen Goldanteil wird das Risiko gegenüber reinen Aktien-ETF erheblich reduziert. Trotzdem hätte ein solches Portfolio etwa 7 bis 8 Prozent Rendite erwirtschaftet. Außerdem ist das Portfolio mit wenig Aufwand verbunden. Diese Aufteilung (40:40:20) – die sogenannte Asset-Allokation – kannst du einmal pro Monat oder nur am Ende jedes Jahr wieder anpassen, wenn sie sich gravierend verändern sollte. Nehmen wir einmal an, am Jahresende ist der Aktienanteil auf 35 Prozent zusammengeschrumpft und der Goldanteil auf 25 Prozent gestiegen. Dann verkaufst du einige deiner Gold-ETF und steckst den Erlös in die Aktien-ETF, damit die Asset-Allokation wieder stimmt. Alternativ kannst du auch immer nur dann Änderungen am Portfolio vornehmen, wenn sich nennenswerte Verschiebungen ergeben – unabhängig von der Zeit, die bis dahin verstrichen ist. Sobald ein oder mehrere ETF +/- 5 Prozent von der ursprünglichen Aufteilung abweichen, stellst du die ursprüngliche Allokation wieder her. Umschichtungen sind dann möglicherweise seltener. Das spart Transaktionskosten. Dieses Wiederherstellen des ursprünglichen Verteilungsverhältnisses nennt man „Rebalancing“. Übrigens: Beispiele für ein Goldener Schmetterling-Depot findest du hier oder hier (jeweils mit konkreten Beispielen von ETF`s.

Hohe Rendite, kleines Risiko

Ein gewisses Restrisiko gibt es an der Börse jedoch immer. Sogar wenn du dein Geld in den Sparstrumpf oder im heimischen Tresor deponierst, gehst du ein Risiko ein: Dein Geld verliert Jahr für Jahr an Wert in Höhe der jeweiligen Inflationsrate. Durch die breite Streuung deines Vermögens mit der Strategie des goldenen Schmetterlings müsste es aber mit dem Teufel zugehen, wenn du nicht die oben erwähnten durchschnittliche Jahresperformance von 7 oder 8 Prozent Rendite pro Jahr erwirtschaftest. Ohne großes Risiko und irre Herumzockerei. Verfügst du zum Beispiel über ein Vermögen von 100.000 Euro, so sind das 7.000 bis 8.000 Euro, die du pro Jahr ausgeben kannst, ohne dein Vermögen antasten zu müssen. Bei 200.000 Euro im Depot sind das schon 14.000 bis 16.000 Euro, die du dann für die schönen Dinge des Lebens übrig hast.

Jetzt anmelden!

ABONNIERE MEINEN NEWSLETTER UND HOLE DIR DAS KOSTENLOSE E-BOOK 9 TIPPS FÜR EIN BESSERES LEBEN!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Heinz Bleyer

Name: Heinz Bleyer
Geburtsort: Schwandorf/Opf.
Aufgewachsen in: Regensburg
Wohnort: Nürnberg
Beruf: Blogger und Autor

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert